Thema:
Re:Abgerechnet wird am Schluss flat
Autor: Joschi
Datum:29.09.21 08:56
Antwort auf:Abgerechnet wird am Schluss von ChRoM

>Auch wenn sihc das jetzt nach einem "told you so"-Moment anfühlt: Das sind nüchtern betrachtet kurzfristrige Effekte, vermutlich durch Corona auch noch verstärkt. Und in Wahrheit ein Nebenschauplatz. Es wird doch hoffentlich niemand auf die Frage, warum <beliebiges Land einsetzen> in der EU bleiben soll antworten: "Weil's sonst kein Benzin mehr an den Tankstellen gibt." Beim Projekt EU geht's schon um größere Fragen. Worauf es am Ende ankommt ist, wie UK vs. EU-Mitglieder langfristig dasteht. Und da ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Die EU ist längst eine Schuldenunion, was für uns "reiche" Länder noch lustig wird, aus der Nummer kommen wir heil nicht mehr raus. Vor allem ist de EU ist ein Schönwetterbündnis, das sich in der kommenden Krise als zerstritten und handlungsunfähig erweisen dürfte. Wenn uns im Worst-case-Szenario der Euro um die Ohren fliegt, ist eine Woche Benzinknappheit ein Klascks dagegen. Also warten wir mal ab, wer zuletzt lacht. Ich bin mir nicht sicher, dass "wir" es sein werden.

Nur wo ist der Schluss? Die EU ist der Garant, dass es überhaupt ein "Wir" gibt. Der Austausch von günstigen Arbeitskräften hat ja auch zu einer Kapitalverschiebung in die Herkunftsländer geführt. Diese Flexibilität und Verküpfung auf Europäischer Ebene wurde nach dem zweiten Weltkrieg als höher priorisiert als die wirtschaftliche Entwicklung eines einzelnen Landes. Es kann also durchaus sein, dass sich UK nach all den PRoblemen wirtschaftlich fängt und agiler voran schreiten kann. Aber sie tun das dann auf dem Rücken einer EU, die im Sinne der Friedenssicherung auf eben diese Agilität verzichtet. Wenn alle so agieren wie die Briten, haben wir eben diese Friedenssicherung nicht mehr. Und dann möchte ich nicht am Schluss abrechnen.


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