Thema:
Re:Früher haben die Grünen Kröten über die Straße getragen flat
Autor: Lord Chaos
Datum:27.09.21 11:37
Antwort auf:Re:Früher haben die Grünen Kröten über die Straße getragen von Koepi

>>>>Jetzt werden sie eine Menge Kröten schlucken.
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>>>Keine Sorge, darin haben sie bereits unter Schröder echte Meisterschaft erlangt. Erstaunlich, wie schnell das bei manchen schon wieder in Vergessenheit geraten ist.
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>>Mit dem Unterschied, dass man eine Koaltion mit dem Wahlsieger eingegangen ist, der über 40% der Wählerstimmen hinter sich hatte, einem Kanzlerkandidaten, hinter dem weite Teile der Öffentlichkeut standen und ein "Juniorpartner" war. Mit fast 15% der Stimmen ist das nochmal eine ganz andere Situation.
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>Warum sollte es daher jetzt ein Problem sein, mit einem Verlierer eine Koalition zu bilden und wesentlich mehr seiner Inhalte verwirklichen zu können + zusätzlich die CDU in manchen Punkten schlecht aussehen zu lassen? Die schlechten Entscheidungen, die damals unter Rot-Grün gefallen sind, müssten die Basis viel mehr verstört haben, als die Aussicht auf evtl. "Kröten", die man jetzt für eine Koalition schlucken müsste.


Stimmt, es gibt ja irrsinnig viele Beispiele, bei denen das Szenario geklappt hat - und ja, es gab Minderheitenkanzler, aber im Gegensatz zu einem Laschet hatten Brandt und Schmidt auch die Bevölkerung hinter sich, ganz zu schweigen davon, dass sich das Szenario einer 3 Parteienlandschaft von damals kaum auf die jetzigen Verhältnisse übertragen lassen.

>>Die Grünen haben mantraartig vorgetragen, dass es die letzte Chance sei, das große Ganze im Klima noch zu retten, nachfolgende Regierungen seien zu spät. Also warum jetzt das Feld anderen überlassen?

Welchen anderen denn genau? Im Moment spricht man sich gegen die GroKo aus, also woher soll der Zugzwang denn kommen? Den sehe ich eher bei der FDP, es ist ja nicht so, dass diese irre Zuwächse hatte, die haben bereits einmal sich aus der Regierungsverantwortung geschlichen und ob man da so begeistert ist, einen offensichtlichen Wahlverlierer unter enormen Zugeständnissen an die Grünen zum Kanzler zu machen, da wäre ich mir jedenfalls nicht so sicher.

>>Und die Grünen werden es sicher auch nicht vergessen haben, dass man Entscheidungen mitgetragen hat, die ihnen heute noch vorgehalten werden, bzw. damals schon für ziemlich viel Stress mit Mitgliedern und der Basis nach sich gezogen hat.
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>Das ist auch gut so. Daher würde ich Jamaika nicht vom Tisch wischen. Die Äußerungen von Frau Esken heute morgen zeigen auch für die Grünen, dass die SPD Selbstbewusst ist und es kein Selbstläufer wird, bei der SPD viel mehr zu holen, als bei der CDU.


Ja, was vielleicht damit etwas zu tun haben könnte, dass die SPD der Wahlsieger ist und quasi aus dem Keller heraus gewonnen hat und nicht auf Grundlage von gar nichts allen Ernstes einen Regierungsanspruch sieht.

EDIT: Bei der CDU scheint der Burgfrieden ja keine 24h gehalten zu haben, aus allen Rohren wird auf Laschet geschossen und distanziert wie sonst was - und dann sollen die Grünen also Jemanden zum Kanzler machen? Für mich der gleiche Move, wie ihn Schröder damals gemacht hat, Realitäten ausblenden, mehr ist das nicht.


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