Thema:
Re:Mal aus Sicht eines Stammwählers und Ex-Mitglied der flat
Autor: Lord Chaos
Datum:27.09.21 11:07
Antwort auf:Re:Mal aus Sicht eines Stammwählers und Ex-Mitglied der von Pezking

>>AFAIK haben sich in einer Befragung vor ein paar Tagen 75% der WählerInnen gegen eine Jamaika Koaltion positioniert, das wird sich kaum über Nacht groß geändert haben.
>
>War das eher eine Frage á la "Wünsch Dir was!", oder haben sich 75 Prozent dort tatsächlich kategorisch gegen Jamaika ausgesprochen?


Soweit ich weiß, ging es explizit um die Frage, ob man sich eine Jamaika Koalition vorstellen könnte.

>Ich wähle seit vielen Jahren nur noch die Grünen und hätte wohl damit aufgehört, wenn sie auf Bundesebene eine Koalition mit der Linken eingegangen wären.

Die meisten Grünenwähler in meinem Bekanntenkreis wären von RRG auch nicht begeistert gewesen und sind davon ausgegangen, dass es, wenn diese Konstallation möglich gewesen wäre, dennoch auf eine Ampel rausgelaufen wäre.

Aber Laschet zum Kanzler zu machen, der im Wahlkampf wie Matze sagt, sehr viel verbrannte Erde hinterlassen hat, das ist nochmal eine andere Hausnummer, zumal man sich sehr klar von der CDU und dem, für das diese steht, auch distanziert hat.

>Das Szenario Jamaika muss durch Inhalte extrem versüßt werden. Da ist kein Spielraum zum Krötenschlucken neben dem Steigbügelhalten für Laschet. Die Grünen müssen die Wunschministerien erobern und im Kabinett dürfen auf gar keinen Fall Gestalten wie Merz Platz nehmen.

Ich bin mir sicher, dass die SPD auch nicht vie weniger anbieten wird, und ob die CDU darauf verzichten wird, Merz in ein Amt zu hieven, dass bezweifle ich irgendwie, dazu sind bei der CDU die konservativen Stimmen auch viel zu laut. Ganz zu schweigen von Laschet.
Und ob die FDP da mitzieht, das steht auch noch in den Sternen.

>Mir wäre die Ampel auch viel lieber. Sehr viel lieber. Aber ich halte Jamaika auch nicht für komplett unmöglich oder unvermittelbar. Dafür laufen die grün-konservativen Koalitionen in Hessen und BW zu gut.

Ich komme ja selbst aus BaWü, aber auch wenn das dort funktioniert, was es u.a. auch deswegen tut, weil der Realo/konservative Flügel der Grünen dort auch sehr stark wird, sehe ich das einfach auf Bundesebene nicht. Nicht mit einem Laschet vorne dran.

>Und der linke Flügel soll halt einsehen, dass man in Deutschland nur in der Mitte Wahlen und damit Gestaltungsmöglichkeiten gewinnt. Was auch gar nicht so verkehrt ist. Denn dieser Umstand macht auch die Pappenheimer von der Werteunion latent erfolglos.

Links bedeutet ja nicht automatisch, dass man sich ein Bündnis mit der Linken gewünscht hat, ich selbst zähle mich auch eher zum linken Flügeln und hätte mit der Ampel leben können, aber nicht mit einer CDU in so einem desolaten Zustand, wie sie momentan ist und die noch vor wenigen Stunden aus den Grünen eine linksradikale Verbotspartei gemacht hat.

Ein ganz guter Kommentar der SZ:

[https://www.sueddeutsche.de/meinung/laschet-cdu-bundestagswahl-1.5422703]

Es ist vernünftig, dass FDP und Grüne erst einmal untereinander ausloten, wie sie zusammen regieren könnten. Bei der Wahl ihres Partners sollten sie allerdings schon sehr genau darauf achten, sich am Ende nicht in Mithaftung für einen einzigartigen Selbstbetrug nehmen zu lassen.


< antworten >