Thema:
Re:Energiekrise, es beginnt (zum Glück) langsam: flat
Autor: treno1981
Datum:24.09.21 23:56
Antwort auf:Re:Energiekrise, es beginnt (zum Glück) langsam: von Telemesse

>>>>[https://www.deutsche-energiepool.de/]
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>>>>Das ist ungewöhnlich, dass ein größerer Energieversorger VOR Beginn der Heizperiode Lieferverträge kündigt. Gemeinhin wollen die ja Geld verdienen. Prognose: Es ist schlicht nichts zum Liefern da, zumindest nicht so, dass es bezahlbar bleibt bzw. ist. Entweder hat sich der Laden schlicht verzockt oder die Verträge nicht mit Futures abgesichert.
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>>>>Fakt ist auch: Energie wird immer teurer. Spätestens wenn die Absicherung ausläuft, die Inflation weiter anzieht und die CO2-Zertifikate regelbedingt steigen, werden die Kosten so richtig auf die Verbraucher durchschlagen.
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>>>>Die kommende Regierung darf sich auf harte Zeiten einrichten.
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>>>>[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=6&msgid=4987527]
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>>>Leider ist in der Thematik der Energieversorgung und Energiesicherheit keine sachliche, ergebnisoffene Diskussion möglich. Die Meinungslenker beten ja unermüdlich ihre These „es müssen nur genügend Windräder und Solaranlagen errichtet werden und alles wird gut“ vor und Widerrede ist nicht erlaubt.
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>>Wer sind denn deiner Meinung nach die ominösen Meinungslenker? Die Ökospinner von denen du beizeiten redest, meinst du doch bestimmt nicht
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>>Fakt ist einfach, dass es auch in Sachen Energiepolitik und Versorgung in Deutschland keine Strategie, keinen Plan und keine Infrastruktur gibt. Auch hier ein klares Versäumnis der beiden Schnarchparteien mit dem großen C.
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>Das propagierte Narrativ ist aktuell das Windkraft und Solar alle energetischen Probleme hierzulande lösen kann.  Diese Meinung wird aktuell von der Bundesregierung und natürlich auch und insbesondere von den Grünen vertreten und erfährt medial und auch von Seiten der ernstzunehmenden Nichtregierungsparteien keinen nennenswerten Widerspruch. Durch die genannten und den hier offenbar vorliegenden Konsens entsteht eben eine gewisse Meinungslenkung.
>Jetzt sieht die Realität aber folgendermaßen aus: Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Endenergiebedarf liegt aktuell bei etwa 18% (Strom 45%, Wärme 15%, Verkehr 7%). D.h. für Klimaneutralität müsste die erzeugte Energiemenge durch Erneuerbare 5-6 mal so groß sein wie aktuell und selbst das würde ja nur dann funktionieren wenn die produzierte Energie auch immer zu den Zeiten des Bedarfes zur Verfügung steht. Aufgrund der Volatilität und fehlender, zuverlässiger Massenenergiespeichertechnik ist selbst dies allerdings längst nicht ausreichend. D.h. mit dem heutigen Stand der Technik ist es ziemlich illusorisch an eine völlig co2 freie und autarke Energieproduktion zu glauben. Daraus folgt eben eine zunehmende Abhängigkeit von Energieimporten bei Reduzierung der konventionellen Kraftwerksleistung. Die Grünen möchten gerne bereits bis 2030 völlig aus der Kohleverstromung aussteigen, die letzten Atommeiler gehen nächstes Jahr vom Netz. Die hier entstehende Energielücke in jetzt gerade mal 8 Jahren durch Erneuerbare zu substituieren ist bei realistischer Betrachtung unter Berücksichtigung geltenden Planungsrechts und Ausbaugeschwindigkeiten unmöglich (ganz egal welche Partei da in der Regierung sitzt)und dennoch scheinen alle zu glauben wir können abschalten was wir wollen und wann wir wollen, der Strom kommt ja trotzdem immer zuverlässig aus der Steckdose. Kommt er wohl auch aber dann nicht von den bis dahin noch nicht vorhandenen Windrädern sonder wohl eher aus dem benachbarten Ausland aus Frankreich, Polen etc.. D.h. wir substituieren unsere konventionelle Kraftwerksleistung dann zu großen Teilen mit Stromimporten aus konventioneller Kraftwerksproduktion. Kann man machen ist dann doch aber wohl, zumindest temporär, eher Green Washing auf Kosten der exportierenden Nachbarländer als tatsächliche Energieinnovation. Da fehlt mir dann auch ehrlich gesagt die Vorstellungskraft wie so eine „Strategie“ irgendeine Vorbildfunktion fürs Ausland haben sollte.
>Ich erhoffe oder erwarte mir daher von einer zukünftigen Bundesregierung einfach mal Antworten auf die genannten Fragen zur Energieversorgung, die einer realistischen Betrachtung auch standhalten.
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Hast du eigentlich auch Quellen für deinen üblichen Neocon-Sermon, oder hast du dir das alles selbst ausgerechnet?

>>>Ökonomische Gesichtspunkte sind völlig aussen vor aber auch Problematiken wie die Volatilität der Erneuerbaren, fehlende Massenspeichertechnologien, fehlende Infrastruktur und Abhängigkeiten vom Ausland werden konsequent ignoriert. Frau Baerbock hat je letztens erst wieder davon fabuliert neben dem Verkehrssektor die gesamte Energieintensive Industrie (Stahl, Chemie, Baustoffe) klimaneutral auf Elektro- oder H2  Betrieb umzustellen. Die Frage woher denn die dafür notwendigen, gigantischen Energiemengen realistisch herkommen sollen, gibt es entweder gar keine oder nur Schwurbelantworten.
>>>Insofern begrüße ich es wirklich wenn die Grünen in der nächsten Bundesregierung sitzen und bin schon sehr gespannt wie sie sich im Praxis- und Realitätscheck so schlagen werden.
>>
>>Ich würde es begrüßen, wenn Deutschland aus der Schockstarre des Nichtstuns aufwacht, aber keine Sorge: Es wird alles so weitergehen wie gehabt.


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