Thema:
Re:Die Abwehrhaltung ggü Baerbock ist schon strange flat
Autor: Telemesse
Datum:20.09.21 08:40
Antwort auf:Die Abwehrhaltung ggü Baerbock ist schon strange von Rocco

>Ich meine, dass sie eine Frau ist, kann ja nicht das Problem sein, denn wir hatten 16 Jahre eine (wenn auch kinderlose) Kanzlerin. Sicherlich, die Baerbock nervt natürlich auch schon wenn sie das Referenzbeispiel "alleinerziehende Mutter" 25x pro Sendung auf den Tisch legt und das spricht nunmal nicht jeden an, ABER im Vergleich zu Laschet und über alle drei Trielle hinweg war sie doch die, die unter'm Strich inhaltlich nachvollziehbarer argumentiert hat.
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>Interessant fand ich gestern, wie klar sich Scholz für eine Koalition mit den Grünen und gegen eine Koalition mit der CDU stark gemacht hat. Das war in den vergangenen zwei Sendungen nicht so. Sein Gang zu der Grünenführung nach dem Triell hat den Eindruck zusätzlich verstärkt. Hier ist wohl alles in trockenen Tüchern und man muss dann eben noch die FDP in's Boot holen, um den Teil der Bevölkerung einzufangen, die Angst vor den Linken haben. Könnte mir vorstellen, dass man so ein Narrativ über die nächsten Tage bis zum Wahlsonntag aufbaut.
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Das war auch mein Eindruck aber eben auch durchaus nachvollziehbar. Eine Regierung unter Beteiligung von SPD und Union dürfte für die allermeisten wohl nur als allerletzte Notnageloption in Betracht kommen und ist sicherlich nichts was man unter PR Gesichtspunkten groß propagieren sollte.
Für die Grünen macht diese Präferenzbekundung zur SPD durchaus Sinn, da ich denke das sie in den letzten Wochen viele Stimmen an die SPD abgegeben haben. Mit der klaren Positionierung könnten sie einige davon vielleicht wieder zurückholen; Und die SPD muss ihrerseits alles tun um nach links keine Flanke offen zu lassen, mit der sie Wählern eine Option zur Linken schmackhaft machen könnte.
Also ich denke auch das Scholz auf Rot/Grün/Gelb hinaus ist, wenn man aber Esken danach bei Will gehört hat, bekam man schon den Eindruck, das dieses Präferenz noch lange kein Konsens in der SPD ist.

>Mit so einer Ampel hätten wir denke ich eine ganz gute Mischung, die man mal ausprobieren kann - in der Hoffnung, dass 2/3 der Koalition die jeweilig dritte Partie bei fragwürdigen Vorhaben zügeln kann. Unter der Groko hatte immmer die CDU am Ende das Sagen, bei einem solchen Dreiergespann wird es hoffentlich deutlich kompromissbereiter zugehen und ganze nebenbei, wird es schwieriger für Lobbyisten, Einfluss zu nehmen.
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Die Annahme das die CDU immer die Richtung bestimmt hat ist imo eher ein gefühltes Narrativ als Tatsache. Die Union war noch nie linker als unter Merkel.

Auf die Gretchenfrage, woher denn zukünftig die ganze Energie für die ambitionierten Decarbonisierungs Pläne herkommt, hat ja allerdings niemand eine wirkliche Antwort.

>Greets
>Rocco


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