Thema:
Re:Indexmiete flat
Autor: Joschi
Datum:18.09.21 21:56
Antwort auf:Re:Indexmiete von Sockenpapst

>Nun ja. Ob die aktuelle Inflationspanik wirklich begründet ist, wird sich erst nächstes Jahr zeigen. Aktuell sind doch arg viele tomdaeske Panikpropheten unterwegs, die auf Grundlage von Monatswerten argumentieren, Einmal- wie Nachholeffekte ausblenden und die sich an vielen Stellen schon wieder beruhigenden Preise ignorieren. Es gibt keine Lohn-Preis-Spiralen und wie lange die Rohstoffknappheit noch anhält, weiß auch keiner. Es gibt jedenfalls gute Argumente dafür, dass sich das Ganze in nicht allzu ferner Zukunft geringfügig über dem langjährigen Mittel einpendelt, und das ist weiß Gott nicht hoch. Ansonsten haben nur Scharlatane kristallklare Glaskugeln und wissen exakt, wohin die Reise geht.
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>Meine rein persönliche Meinung an dieser Stelle, bitte nicht falsch verstehen - wenn ich ernsthaft glaube, dass meine Kalkulation trotz offenbar sicherem Job in den nächsten Jahren aufgrund der Reallohnentwicklung nicht mehr aufgehen könnte, dann habe ich von vornherein zu knapp gerechnet.


In den nächsten Jahren kriegen wir das gut hin. Aber wenn Kindergeld mal wegfällt und die Rente kommt, hat man ja schon deutlich weniger. Mich stört einfach in etwas einzuziehen wo ich von vornherein weiß dass ich irgendwann wieder ausziehen muss.

(Und mit gar keiner anderweitigen Anpassung bspw. an den ortsüblichen Mietspiegel über 40 Jahre zu kalkulieren, erscheint mir auch eher unrealistisch - vor einer dauerhaft hohen Inflation ist man in keinem Mietverhältnis wirklich sicher, eine Indexmiete macht dies nur transparent.)

Hmm ja guter Punkt. Auf der anderen Seite war es bisher immer so: entweder du hast viel Arbeit als Vermieter mit vielen Mietwechseln, kannst aber immer gut anheben. Oder du hast deine Ruhe und die Leute bleiben aber die Rendite geht runter.

Indexmieten verbinden beide Vorteile für den Vermieter zum Nachteil langfristiger Mietverhältnisse.

>Und zu Indexmieten generell kann ich mich nur Telemesse anschließen. Für beide Seiten nachvollziehbarere Mietanpassungen gibt es kaum, und als Mieter ist man vor allem vor bösen Überraschungen (Sanierungen, Eigentümerwechsel etc.) grundsätzlich geschützt. Wir haben da nur gute Erfahrungen gemacht.

Aber ist es dann nicht eher so, dass die Modernisierungen ausbleiben weil die Kosten ja nicht mehr weitergegeben werden?


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