| Re:imo am Thema vorbei |  |
>>Ich habe das lange Spiegel+ Interview mit ihr gelesen, und diese ganze "ich war so naiv" und "vielleicht habe ich auch antisemitisch skandiert" wirkte auf mich nicht überzeugend, sondern wie ein Karriere-Rettungsversuch. Auch ihre Liberalisierung kommt irgendwie halbherzig rüber. Kopftuch weg, aber deplatzierte Dschihad-Vergleiche bringen?
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>Sie sind nicht deplaziert, sie hat vollkommen Recht, dass der Begriff durchaus weitläufiger benutzt werden kann - da haben auch Islamwissenschaftler schon darauf verwiesen.
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Genauso gibt es durchaus ernstzunehmende Stimmen die das als gefährliche Relativierung bezeichnen.
>Und dass sich Jemand, der zu besagtem Demozeitpunkt 19 war, durchaus auch in den Ansichten ändern kann, halte ich jetzt auch nicht für unmöglich, mei, das ist ein Alter, in dem man idR sogar noch unter das Jugendstrafrecht fällt. Mit 18/19 hatte ich noch Sympathien für die RAF, frag mich mal heute danach. Und für mich hat sie sich auch glaubwürdig und erklärbar distanziert.
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Laut Wiki ist sie 93 geboren. Demnach war sie 2014 21. Sie ist ja auch in Deutschland geboren und aufgewachsen. D.h. ihre gesamte Sozialisation hat hier stattgefunden. Ihre Sympathien für den radikalen/konservativen Islam (Blaue Moschee) enstanden laut ihrer Vita auch erst im späten Jugendalter und gingen von ihr selbst aus.
Wie glaubhaft ihre aktuellen Distanzierungen daher wirklich sind läßt sich imo schwer einschätzen. Ob man aber z.b. einem Ronny aus Sachsen, der in seiner Jugend bei Pegidademos mitgelaufen ist, einen Posten beim WDR anvertrauen würde, würde ich mal dezent anzweifeln. Da könnte der sich distanzieren bis der Arzt kommt und es würde ihm nichts nützen.
>Anyhow, ich finde den Artikel ziemlich gut, weil er IMHO das Problem beim Namen nennt, dass hier Springer versucht, aus einer Frau, die sich sehr gegen Extremismus in den letzten Jahren eingesetzt und dafür auch ausgezeichnet wurde, ein islamistisches UBoot zu machen und dich dafür auch bei sp ziemlich jedem gängigen Vorurteil bedient.
>Schau dir mal ihre Sendungen bei Funk an, die sind ziemlich gelungen und sehen jetzt bei aller Liebe nicht nach einer verkappten Extremistin aus.
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>EDIT: wenn man etwas daraus lernen sollte, dann vielleicht das, dass man Betreibern wie der blauen Moschee nicht den Raum gibt, junge Leute zu indoktrinieren, und INHO erreicht man das auch nicht, wenn man den Islam generell verteufelt, sondern alles daran setzt, den aufgeklärteren Stimmen mehr Raum zu geben, Menschen, die ihrem Glauben nachgehen wollen auch ernst nimmt und nicht das Thema Religion Vereinen überlässt, deren Intension mehr als fragwürdig ist.
Edit: Hab jetzt mal ein bißchen gegoogelt und auch mal geschaut was Sie so getweetet hat und da habe ich schon den Eindruck das es sich um eine sehr konservative Muslima handelt, die aus ihrer Abneigung gegenüber Israel nicht den geringsten Hehl macht. Das es dafür Gründe aus persönlicher Erfahrung gibt kann man ihr zugute halten, dann wird es aber umso schwieriger ihr den plötzlichen, völligen Gesinnungswandel abzukaufen.