| Re:Was ist in Sachen Koalition zu erwarten? |  |
>Schwarz/gelb und GK wäre für mich purer Stillstand, ich hoffe sehr, dass es dazu nicht kommen wird, aber IMHO besteht da eine kleine Möglichkeit Dank Überhangmandate und Co.
Überhangmandate werden durch Ausgleichsmandate ausgeglichen, d.h. am Proporz ändert sich nichts. Daher ist schwarz-geld nahezu unmöglich, wenn die FDP nicht noch irgendwo 10% herbekommt und die CDU noch 5% zulegt.
Ich denke, Grüne und FDP werden über ihre Schatten springen und Ampel oder Jamaika machen. Die Vorzeichen sind hier andere, als 2017, damals kam die FDP recht spät zur Party, weil sie wohl selbst nach der APO 2013 bis 2017 nicht mit einem zweistelligen Ergebnis und der sofortigen Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung gerechnet hatte. Da hatten Merkel und die Grünen schon den Koalitionsvertrag verhandelt und für die FDP wären nur Krümel übriggeblieben, das wird jetzt aber anders aussehen, FDP und Grüne werden ziemlich auf Augenhöhe liegen (+/- 2-3%) und bisher hat noch niemand mit irgendwem außer der AfD (alle) bzw. CDU und FDP mit der Linken irgendwas ausgeschlossen und schon gar keine Koalitionen ausgehandelt. Ich gehe auch davon aus, dass die Umfrageergebnisse derzeit extrem mit Vorsicht zu genießen sind. Ich höre die letzten Tage von frustrierten CDU-Wählern, die eigentlich gar nicht, FDP oder AfD wählen wollten, dass sie natürlich der CDU einen Dämpfer verpassen wollten, aber sich nicht selbst in den Fuß schießen wollen, daher wohl doch CDU wählen wollen. Das wird mir auch von wahlkämpfenden Bekannten in der CDU "von der Straße" so gespiegelt. Die CDU hat auch in Niedersachsen bei der Kommunalwahl ein halbwegs respektables Ergebnis eingefahren, obwohl die Umfragen anders aussahen (wobei mir schon klar ist, dass Kommunalwahlen eine andere Sache sind, aber komplett losgelöst vom Bundestrend sind sie nun einmal auch nicht).
Also, ich würde ein paar Euro darauf verwetten, dass FDP und Grüne in der nächsten Regierung vertreten sind und die Frage, wer Kanzler wird, entweder davon abhängt, ob eine Partei derart weit vorne liegt, dass sie zwingend den Kanzler stellen muss, oder, was wahrscheinlicher ist, wenn beide Parteien auf Augenhöhe sind, wer Grünen und FDP das beste Angebot macht.