| Habe es damals recht spät erst mitbekommen... |  |
...weil meine Frau ihren Geburtstag gefeiert hat. Irgendwann nach dem Kaffeetrinken mit meinen Eltern habe ich dann mal den Fernseher angemacht - und prompt Bauklötze gestaunt.
Am frühen Abend mussten wir dann noch meine angereiste Schwiegermutter am Frankfurter Hauptbahnhof abholen. Die hat alles erst nach dem Aussteigen aus dem Zug mitgekriegt. Bevor sie im Bahnhof am großen Bildschirm vorbei kam, auf dem natürlich nur noch die Nachrichten liefen, ist ihr erst mal nur die gespenstische Atmosphäre dort aufgefallen.
Wir sind wie geplant in Frankfurt Essen gegangen, und meine Frau und ihre Mutter dann noch ins Kino in "About a Boy".
Ich habe natürlich bis in die Puppen Nachrichten geguckt. Und ab dem Folgetag beim Pendeln zur Arbeit immer nur AFN gehört. Da war auch die Hölle los! Kaum noch Musik, fast nur Organisatorisches für die US-Streitkräfte hier vor Ort.
Ich kann mich auch erinnern, wie ich mich damals bei meinem Stammhändler Tronix in NY erkundigt habe, ob es denen gut geht. Das ging es zum Glück. Und der Versand lief dort auch unbeeindruckt weiter. Damalige September-Knüller wie Silent Hill 2 und ICO gingen alle pünktlich raus.
Am Samstag nach 9/11 war ich mit meinem Vater zu dessen 50. Geburtstag beim Derby Schalke gegen Dortmund. Weil es damals weder ein reines Fußballstadion, noch Erstligafußball in Frankfurt gab, war das schon ein Erlebnis in der brandneuen Arena. Und dort habe ich dann auch die halbherzigste Schweigeminute aller Zeiten erlebt.
Was ich auch sagen muss: Mir hat 9/11 nicht unmittelbar Angst gemacht. Ich gebe zu, dass ich dieses ganze Geschehen vor allem haarsträubend faszinierend fand (mit damals 23 Jahren). Das eigentliche Unbehangen fing dann erst mit Patriot Act und Stasi 2.0 an. Und natürlich mit dem Irakkrieg samt Wiederwahl von George W. Bush.