Thema:
Die SZ schreibt dazu folgendes flat
Autor: Telemesse
Datum:07.09.21 14:50
Antwort auf:Re:... die offenbar ja valide Angrisspunkte liefern. von deros

"Und während man sich bei RTL nun bemühen muss, den Verdacht der CDU-Nähe auszuräumen, hat der WDR Ärger mit den Liberalen. Grund ist die Wissenschaftssendung Quarks, in der die geplante Klimapolitik der Parteien miteinander verglichen wird. Geprüft wird in einem Beitrag, wie sich mit den einzelnen Wahlprogrammen die Pariser Klimaziele erreichen lassen. Das Fazit nach etwa zwanzig Minuten ausführlicher Erklärung: Eigentlich hat keines der Programme Chancen darauf, die 1,5-Grad-Grenze rechtzeitig einzuhalten. Nur folgt dann das dicke Ende.
Hat da ein Ergebnis nicht ins Weltbild einer Redaktion gepasst?

Darin ist ein Ranking der Parteien nach ihren grünen Verdiensten zu sehen. Bewertet wird, welche Partei am nächsten an die Pariser Klimaziele kommt. Auf Platz sechs landet die AfD, die aus dem Abkommen austreten möchte. Auf Platz fünf die CDU, auf Platz vier die SPD, an dritter Stelle die Grünen, an zweiter die Linke. Unerwartete Siegerin wird die FDP. Denn, das erfährt man im Beitrag: Würde die ihre Pläne zu einem einheitlichen CO₂-Preis über alle Sektoren wahr machen, müssten Kohlekraftwerke schnell abgeschaltet werden. Damit wäre man Quarks zufolge der Klimaneutralität sehr viel näher, würde aber auch ein Stromversorgungsproblem bekommen. Schnitt, Urteil der Moderatorin: "Wir bezweifeln, dass sie das tatsächlich tun wird." Und schwupps, fällt die FDP im Quarks-Ranking vom ersten auf den vorletzten Platz.

Die Szene wirkt in ihrer Abruptheit fast schon komödiantisch. Obwohl Quarks eigentlich einen übersichtlichen und informativen Beitrag geliefert hat, muss das Format sich mit diesem Ende den Vorwurf gefallen lassen: Hat da ein Ergebnis nicht ins Weltbild einer Redaktion gepasst?


Der WDR sagt der SZ dazu: Die Einordnung am Ende des Videos kommentiere, wie realistisch die Durchführung der politischen Schritte ist, und basiere auf Einschätzung mehrerer Expertinnen und Experten, mit denen die Quarks-Redaktion ausführlich gesprochen habe. "Die Redaktion bedauert sehr, dies nicht eindeutig genug kenntlich gemacht zu haben. Zudem erkennen wir, dass in diesem sachlichen Beitrag sowohl die Form eines Rankings als auch die Abwertung einer einzelnen Partei innerhalb des Rankings unpassend war."

Es ist also offenbar nicht nur das ändern des Rankings an sich sondern viel mehr wie dieses inszeniert wurde.

[https://www.sueddeutsche.de/medien/rtl-cdu-quarks-fdp-1.5399673]


< antworten >