| Re:Bei Lanz fand ich ihn echt schräg.. |  |
>Ich bin nur der Meinung, dass während einer Pandemie vor allem diejenigen Wissenschaftler öffentlichkeitswirksam zu Wort kommen sollten, die tatsächlich an vorderster Front eben jene Pandemie bekämpfen.
Gerade diese Wissenschaftler sind aber nicht unbedingt die Objektivisten. Aktive wissenschaftliche Arbeit ist immer zu einem überraschenden Teil voreingenommen und tendenziös. Wissenschaftler konkurrieren um Drittmittel, Publikation etc. und müssen deshalb ihre eigenen Ergebnisse permanent ins Rampenlicht rücken. Und auch darüber hinaus basiert aktive Wissenschaft sehr stark auf Vermutungen, Ahnungen und pet hypotheses.
Wenn ich drei Studenten die Aufgabe gebe, die Literatur zu einem bestimmten wissenschaftlichen Thema zusammenzufassen, kommt mehr oder weniger das Selbe raus. Gebe ich drei etablierten Professoren in diesen Gebiet die selbe Aufgabe werden die drei Reviews sehr unterschiedlich ausfallen. Je mehr man in der wissenschaftlichen Welt aufsteigt, desto mehr bildet man eine subjektive Meinung zu Stand der Literatur aus. Ich kann ein Review zu meinem Fachgebiet lesen und dir ziemlich genau sagen, welcher Professor dieses Review geschrieben hat; ganz einfach basierend darauf welche Studien zitiert werden und welche nicht und wo der Fokus des Reviews liegt. Das ist nicht unbedingt schlecht. Ein Menge an publizierten Studien in den biomedizinischen Wissenschaften sind ganz einfach bullshit und in den meisten Fällen erfährt man dies nur wenn man in diesem Gebiet arbeitet. Oftmals sind es aber ziemlich kleinkarierte Privatfehden die hier eine Rolle spielen. Ich kann komplexe Diagramme zeichnen wer in meinem Fachgebiet wen nicht mag und deshalb so weit wie möglich versucht, dessen Studien herunterzuspielen.
Um den Stand der Wissenschaft abzubilden muss man oftmals sowohl Expertise als auch ein bisschen Abstand haben. Deshalb sind Institutionen wie das RKI, die ein bisschen Distanz zum akademischen Zirkus haben, so wichtig.