Thema:
Re:Bei Lanz fand ich ihn echt schräg.. flat
Autor: D@niel
Datum:06.09.21 17:31
Antwort auf:Re:Bei Lanz fand ich ihn echt schräg.. von Pezking

>>>>>Dass Streek und insbesondere Kekule äußerst windige und auch fachlich sehr umstrittene Gestalten sind
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>>>>Uff, jetzt ist nach Streeck (wie kann es eine derartig "fachlich sehr umstrittene Gestalt", dass man als Laie ihre Meinung schon von vorneherein immer als Blödsinn abtun kann, eigentlich auf den Posten des ehemaligen Instituts von Drosten schaffen?) auch schon Kekulé auf einer ad-hominem-Shitlist?
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>>>>Derlei Argumentationsmuster hatten sich bisher doch glücklicherweise auf die Schwurbler und ihre argumentationsfaulen Tiraden gegen Drosten, Lauterbach und Co. beschränkt. Da nimmt man auch nichts mehr ernst, was von Person XY kommt und jegliche Diskussion mit ihnen ist daher sinnlos. Müssen wir das jetzt wirklich auch so machen? Feuer mit Feuer bekämpfen und nicht mehr inhaltlich argumentieren, sobald jemand in einer Schublade ist?
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>>>>Diese ad-hominem-Diffamierung von Wissenschaftlern und Institutionen und das #teamXY-Lagerdenken bezogen auf Wissenschaftler (!!!) inzwischen auf ALLEN Seiten macht mir wirklich Angst. Da haben ALLE nicht kapiert, wie Wissenschaft und Meinungsaustausch funktioniert.
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>>>>Das nimmt langsam US-amerikanische Züge an.
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>>>>- "The WHO says..."
>>>>- "The WHO is corrupt!"
>>>>- "But..."
>>>>- "la la la la la" *finger in ears*
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>>>Das Problem bei Kekulé ist ja nicht unbedingt das, was er sagt. Sondern eher der Umstand, das ausgerechnet jemand wie er, der eben in der Praxis kaum an aktueller Forschung und wissenschaftlichem Meinungsaustausch auf höchster Ebene teilnimmt, medial eine derart große Beachtung findet.
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>>>Weil er gefühlt hauptberuflich meinungsstark in jede Kamera und jedes Mikro spricht. Und das halt auch meist zu Themen, die gerade gesellschaftlich hochkochen. Zu denen also die Nachfrage nach Meinungen akut besonders hoch ist - zumindest in der Öffentlichkeit. In der tatsächlichen Forschung herrschen Gott sei Dank andere Prioritäten. Und die sind eigentlich auch wichtiger und spannender. Und halt etwas, wofür man tatsächlich Experten benötigt.
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>>>Das ist jetzt nicht gerade ein Verhaltensmuster, das ich mir von einem waschechten Experten erhoffe. Und es wäre IMO besser, wenn die Bereitschaft hierzu ein sehr untergeordnetes Kriterium bei der Auswahl derjenigen Experten wäre, denen man viel Sendezeit einräumt.
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>>Also zumindest für die Rechtswissenschaften kann ich Dir sagen: Man kann auch ein extrem fähiger Professor sein, wenn man nicht am Fließband Publikationen raushaut. Der eine verwendet mehr Zeit auf die Lehre, der andere veröffentlicht ein, zwei herausragende Arbeiten in 10 Jahren, und ein anderer ballert einen Aufsatz nach dem anderen raus (bzw. lässt ihn von seinen Assistenten schreiben). Der Output sagt nichts über die Qualifikation des Professors aus.
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>Ich behaupte ja auch nicht, dass Kekulé ein schlechter Hochschullehrer ist.
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>Ich bin nur der Meinung, dass während einer Pandemie vor allem diejenigen Wissenschaftler öffentlichkeitswirksam zu Wort kommen sollten, die tatsächlich an vorderster Front eben jene Pandemie bekämpfen.


Wie kommst Du eigentlich darauf, man ließe irgendjemanden nicht (oder nicht ausreichend oft) zu Wort kommen, der sich gern zu Wort melden würde?


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