| Re:Die GDL sollte sich mal einen neuen Chef suchen |  |
>
>>In der GDL ist keiner sauer. Und auch niemand, der weiß, das Gewerkschaften wichtig sind. Geschätzt würde ich sagen, dass sich viele eine Gewerkschaft wie die GDL wünschen, von der sie vertreten werden. (siehe EVG z.B.)
>
>Also mir sind Gewerkschaften wichtig, aber ich halte solche Gewerkschaften wie die GDL oder Cockpit für eine ziemliche Katastrophe. Warum? Sie bündeln einen kleinen Teil der Angestellten ihrer Unternehmen, die Berufe haben, mit denen sich besonders wirkungsvoll streiken lässt, damit können sie zwar für diese Mitarbeiter besonders hohe Abschlüsse rausholen, aber die vielen andere Mitglieder des Unternehmens, die eben nicht so viel Streikmacht haben, die haben viel schlechtere Chancen auf einen guten Abschluss. Wenn die GDL für alle Bahnbeschäftigten verhandeln müsste, statt hauptsächlich für die Lokführer, dann ist äußerst fraglich, ob sie dabei erfolgreicher wären als die EVG. Die GDL nutzt aus, das die Lokführer halt an der kritischen Stelle sitzen und der gesamte Zug sofort steht, wenn sie ihre Arbeit nicht machen. In dem Produkt Bahnverkehr steckt aber eben nicht nur die Arbeitsleistung der Lokführer drin, sondern auch ganz viel Arbeit an anderer Stelle wie bspw. Bau und Wartung von Strecken und Zügen, bei dennen sich aber ein Streik nicht so direkt auswirkt, wie ein Streik der Lokführer.
Das Thema Spartengewerkschaften sehe ich auch kritisch und das geht in der ganzen Diskussion auch etwas unter. Ich finde es paradox, wenn man hier Solidarität mit den Streikenden fordert, wenn es doch gerade diese Gewerkschaften sind, die ihren Vorteil aus der nicht vorhandenen Solidarität mit den schwächeren Mitarbeitern des eigenen Unternehmens ziehen. Man braucht ja nur mal einen Blick auf die Lufthansa zu werfen, wo es mit Cockpit (5.000 Piloten), die unsägliche UFO (20.000 Kabinenpersonal) und verdi (>100.000 Rest) gleich drei Gewerkschaften gibt.