Thema:
Ein Plädoyer für die Wehr-/Zivildienstpflicht flat
Autor: Telemesse
Datum:22.08.21 13:34
Antwort auf:Re:Zerstörung Teil 1 von Rezo von Scarface

>>Das war einen Riesenfehler, schon allein wegen der Auswirkung auf den weggefallenen Zivildienst. Gutenberg verdient dafür heute noch regelmäßig einen Tritt in die Eier.
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>Sorry, sehe ich absolut nicht so.
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>Man kann doch Menschen nicht zwingen, ein Jahr ihres Lebens zu verplempern.
>In anderen Ländern funktioniert es auch ohne Wehrpflicht.
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>Das Argument mit dem Zivildienst finde ich auch schwach, auch wenn du sicherlich recht hast und in der Praxis nun viele Kräfte weggefallen sind.
>Das kommt aber nur daher, dass man als Arbeitgeber bewusst die Zivildienstleistenden ausgenutzt hat und sie Arbeit verrichtet haben, die eigentlich komplett unterbezahlt ist.
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>In beiden Fällen kein Grund, einer ganzen Generation von Menschen ein Jahr zu klauen.
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>gesendet mit m!client für iOS


Doch. Alles faseln immer von Zusammenhalt und Solidarität. Das ganze aber immer nur so lange wie andere leisten oder zahlen. Wenn es dann mal darum geht den eigenen Arsch hochzukriegen sind alle ganz schnell weg. Die Wehrpflicht oder Zivildienstpflicht war einfach mal ein Jahr als Solidarbeitrag für die Gesellschaft. Den musste jeder leisten. Egal ob reich oder arm, schlau oder doof, hübsch oder häßlich. Das ist wohl das einzige mal im Leben in dem mal wirklich jeder was völlig uneigennützig machen musste. Dabei geht es auch gar nicht ums Bezahlen. Dabei geht es vorrangig mal darum zu erkennen was Soldaten oder Pflegekräfte überhaupt machen und leisten und auch mal Leuten eine gewisse Wertschätzung für solche Tätigkeiten zu vermitteln, die sonst nie im Leben irgendwelche. Rührungspunkte damit hätten.
Hier würde es einigen sicherlich auch mal gut tun, sich ein Jahr mit 8 anderen ein 20qm Zimmer zu teilen, die einen anderen Bildungshintergrund haben, andere Ansichten vertreten und vieleicht sogar aus Sachsen kommen. Das hilft nämlich ungemein auch mal selbst zu reflektieren und zu erkennen, das man mit so ziemlich jedem klarkommen kann, wenn man sich mal auf andere Leute einlassen muss, die vielleicht andere Ansichten vertreten als man selbst. Sozusagen ein Zwangsverlassen der eigenen Bubble um mal zu erkennen wie und warum andere vielleicht auch mal anders ticken und warum die meist gar nicht so verkehrt sind wie man vielleicht anfänglich dachte.


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