Thema:
RGB ist das Gegenteil von CMYK flat
Autor: mat
Datum:20.08.21 15:04
Antwort auf:Wie Schuppen von den Augen - 10 Jahre Wait... What!? von Steppenwolf

Ein etwas älterer Schuppen-Moment aus Ausbildungszeiten (Mediengestalter digital und print). Kam ich gerade auf Umwegen durch den Post unter mir drauf.

Gäbe es perfekte Druckfarben, hieße CMYK nur CMY und wäre das genaue Gegenteil von RGB. Ist ja auch logisch, CMYK ist subtraktive Farbmischung (Teile des weißen Spektrums werden durch die Farbe heraus-subtrahiert), RGB additive (alle drei Farben addieren sich zu Weiß auf).

In einer idealen Welt entspräche also RGB-Schwarz (0%, 0%, 0%) einem CMY-Wert von 100%, 100%, 100%. Für Weiß genau umgekehrt.

Zudem wäre in dieser idealen Welt die Umrechnung von RGB nach CMY und umgekehrt weit einfacher. Man subtrahiere einfach die prozentualen Anteile der Einzelfarben der Ausgangsfarbwelt von 100 und erhält den Farbwert der Zielfarbwelt in Prozent. RGB 30%, 70%, 30% entspricht in CMY 70%, 30%, 70%.

Etwas weiter gedacht, erhält man durch Mischung von zwei vollen Farben der einen Farbwelt die Farbe aus der anderen Farbwelt an eben der Stelle, die man ausgelassen hat:

RGB   0%, 100%, 100% =
CMY 100%,   0%,   0% =
Cyan

RGB 100%,   0%, 100% =
CMY   0%, 100%,   0% =
Magenta

RGB 100%, 100%,   0% =
CMY   0%,   0%, 100% =
Yellow

bzw.

CMY   0%, 100%, 100% =
RGB 100%,   0%,   0% =
Red

CMY 100%,   0%, 100% =
RGB   0%, 100%,   0% =
Green

CMY 100%, 100%,   0% =
RGB   0%,   0%, 100% =
Blue

Das führt zu einer netten Eselsbrücke für Leute, die sich nicht merken können, wie in der additiven Farbwelt z.B. Gelb gemischt wird:
Gelb =
CMY   0%,   0%, 100% =
RGB 100%, 100%, 0%
Gelb kriegt man am Monitor also durch Mischen von Rot und Grün.

Leider gibt es keine perfekten Druckfarben für Cyan, Magenta und Yellow, so dass CMY 100%, 100%, 100% kein perfektes Schwarz darstellt, weswegen es noch K (also tatsächliche schwarze Druckfarbe) braucht.


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