Thema:
Die ersten 10tkm mit Zoe statt Diesel flat
Autor: Yeboah17
Datum:19.08.21 14:47
Antwort auf:Auto Thread #31: Rev mismatch von Doc Ower

Hallo!

Nachdem Gice sich letztens die Mühe gemacht hat, seine Erfahrungen mit dem ID3 zu schildern, komme ich gern dazu. Für mich war es ja erst einmal ein Wechsel innerhalb der Marke. Ich bin vom Clio Grandtour (81kw-Diesel, BJ 2017) auf eine Zoe (100kw-Elektro, 2020) gewechselt.
Ausstattung war im Grunde gleich, sprich volle Hütte, was in der Fahrzeugklasse möglich ist. Unterschiede:
- Die Sitzposition in der Zoe ist konstruktionsbedingt - Akkus unter den Sitzen - deutlich höher.
- Mit dem Clio hätte ich theoretisch 1000km am Stück fahren können, mit der Zoe sind es etwa 400.

Mein Fahrprofil ist dabei "Berufspendler im ländlichen Raum": entweder meine Frau fährt ihre 17km zur Arbeit, oder ich meine 15. Das passiert täglich, wenn nicht WE oder Urlaub ansteht. Ansonsten mal Fahrten in Orte der Umgebung, zuletzt z.B. Oldenburg (60 km), Münster (100 km) Detmold (120 km). Alles stressfrei, man kann jederzeit eine Karte mit Lademöglichkeiten aufrufen. Hauptsächlich zur Beruhigung. Geladen wird vor längeren Fahrten natürlich zu Hause. PV-Anlage liefert ca 70% unseres Bedarfs. Der Verbrauch hat sich von 3000 auf 4000 kWh erhöht. Ich spare nicht nur beim Tanken: Vollkasko sind bei mir 200 Euro weniger im Jahr, Steuern ebenfalls nochmal 200 weniger.


Wie isses?
Fahrerisch ist es deutlich anders, auch natürlich wegen der Automatik. Die Zoe liefert gediegenes One-Pedal-Driving und lässt einen locker überall mitfahren. Es sit wirklich sehr einfach, die Anzeigen informieren immer über den Stromverbrauch oder eben die Rückgewinnung, sehr "game-like". Wenn man will, kann man jederzeit zügig überholen die vollen 100 kw liegen auf Pedaldruck an. Autobahn ist mit max 145 km/h auch drin. Allerdings fahren wir da tatsächlich eher 100 bis 120. Unser Durchschnitt im Sommer etwa 14 kWh/100 km, im Winter 17. Angegeben sind 17,7 im Schnitt. Die angegebenen maximalen 400 km sind auf jeden Fall machbar.
Weiteres: die Heizung ist irre schnell auf Temperatur, kein Vergleich zum Diesel. Auch das Fahrgeräusch ist schon leiser, allerdings ab Tempo 80 nehme ich keinen Unterschied zu nem Diesel wahr.

Alltagstauglichkeit
Nach jetzt fast 11 Monaten habe ich mich nie eingeschränkt gefühlt. Zu Anfang habe ich natürlich auch erstmal ausprobiert, wie "leer" man den Wagen fahren kann, bevor er Panik verbreitet. Aber die Abnahme der Restreichweite ist immer transparent und lässt eine punktgenau landen. Wenn nicht zu Hause, dann eben unterwegs. Ich habe hier im eher norddeutschen Raum (Niedersachsen, nördliches NRW) keinerlei Probleme gehabt, den Wagen unterwegs zu laden. Das einzige Hindernis war mal eine belegte Säule im Parkhaus, die bei Fahrtantritt noch als frei markiert war. Aber in Münster mit 50 weiteren Möglichkeiten kein Beinbruch.
Auch die Bezahlsysteme - ich kenne ja auch die Grusel-Videos mit den Betreiberkarten u.a. vom Car Maniac - klappten problemlos. Mit PayPal oder KK eben einmal über Smartphone bestätigen - fertig ist die Rutsche. Gestern zuletzt in MS leider im Parkhaus an der Säule kein Empfang gehabt - kurz raus, Zahlung bestätigt, fertig. In Detmold konnte ich im Parkhaus sogar kostenlos laden (wer mal da ist: Rewe-Parkhaus, oberste Etage).

Unser Zweitwagen - Clio Grandtour 66kw-Diesel - wird nur noch für größere Transporte und sehr weite Fahrten genutzt. Davon waren es zwei in den letzten 12 Monaten. Und auch die kann man mit geschickter Ladeplanung ersetzen. Langfristig kommt für den zweiten Clio z.B. ein Ioniq5 in die engere Auswahl.

Y17


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