Thema:
Pfui: Arbeitgeber hat Beschluss vom Gericht bekommen flat
Autor: the_korben
Datum:17.08.21 18:16
Antwort auf:Hui oder Pfui #94 von Abe

... dass mir beim nächsten Gehalt bitte fast 500 Euro abzuziehen wären, weil ein Rauchfangkehrer aus dem 2. Wiener Gemeindebezirk meint, ich hätte ihm eine Rechnung aus dem Jahr 2017 nicht bezahlt. EDIT: Das ganze kam aus heiterem Himmel. So a la:

Chef : "Was ist denn das?"
Ich: O_o
Chef : "Was ist denn das???"
Ich: ??????

O_o deswegen, weil ich seit 2007 nicht mehr im 2. Bezirk wohne und mir auch die Wohnung an der in dem Beschluss mir zugewiesenen Adresse nie gehört hat (war da nur Mieter - und da nicht mal der direkte, weil damals noch Student und die Eltern hatten die Wohnung gemietet). Ich war also auch vor 2007 nie für irgendwelche Zahlungen überhaupt verantwortlich, das hat natürlich der Vermieter alles übernommen. Und ich habe auch noch nie irgendwelche Mahnungen zu dieser Zahlungen von 2017 bekommen. Der arme Rauchfangkehrer muss dem Zeug schon seit Jahren nachgelaufen sein, mit eigenem Verfahren und so weiter.

Dass ich nie eine Mahnung bekommen habe, liegt vielleicht auch daran, dass der Rauchfangkehrer meine aktuelle Anschrift gar nicht kennt, sondern als meine Adresse in dem Beschluss eben noch immer die von vor 15 Jahren vermerkt ist. Sie konnten mich also überhaupt nur über die Sozialversicherung und meinen Arbeitgeber ausfindig machen.

Als jemand, der noch nie mit irgendwelchen juristischen Dingen zu tun hatte, habe ich natürlich gleich einen Freund angerufen, der Anwalt ist, und das Ding wird sich schon aufklären. Aber es ist schon krass: das Gericht muss nicht mal prüfen, ob die Zahlungsforderungen rechtmäßig sind. Die können das einfach durchwinken.

Ich meine, dem Rauchfangkehrer nehm' ich das jetzt auch nicht unbedingt übel (hab mich aber auch noch nicht bei ihm gemeldet). Da gab es halt irgendeinen Irrtum bei der Rechnung (entweder aufgrund von Senilität oder Tod des wahrscheinlich schon längst verstorbenen damaligen Eigentümers/Vermieters), und der hat sein Geld nie gesehen. Aber dass ich jetzt einfach so auf mein Gehalt verzichten soll, ohne dass es irgendeinen Beweis dafür gibt, dass das auch wirklich rechtens ist, hat mich schon verdattert zurückgelassen.

Naja, bin heute jedenfalls den halben Tag mit Blutdruck 200 dagesessen und konnte mich kaum auf die Arbeit konzentrieren. Jetzt haben wir noch ca. 10 Tage Zeit, um irgendwie gegen das ganze Einspruch zu erheben.

Ich halte euch auf dem Laufenden. :)


< antworten >