Thema:
Re:Es ist Wochenende und der Himmel ist blau flat
Autor: Pezking
Datum:14.08.21 18:36
Antwort auf:Re:Es ist Wochenende und der Himmel ist blau von token

>>Was ist die Konsequenz? Sich vor geballtem Unsinn wegducken?
>>
>>Ross und Reiter zu benennen muss auch weiterhin möglich sein, Widerrede ist sinnvoll, und irgendwann ist das Geschacher halt auch unzertrennlich mit einer Person verbunden.
>
>Das ist halt aus dem Handbuch der Argumentation warum so ein Verhalten wo das Gegenwort nichts weiter als ein Derivat des Dislike-Buttons markiert, valide sei.
>Das langweilt mich.
>
>Der Punkt ist, das M!Forum hat seit zwanzig Jahren einen stabilen und zunehmend seniler werdenden Greisenkreis. Wir sind in unseren Werten, Ansichten und Standpunkten zwar nicht fest zementiert, aber weitestgehend ausgeschliffen. Es gibt hier sowas einfach nicht, dass jemand noch in der Bildungsphase steckt und dann auf die "falsche" Bahn gerät, weil mal etwas unwidersprochen im Raum steht. Und es gibt sowas nicht, dass hier jemand für "die gute Sache" _gerettet_ wird, weil 10 Leute "Blödmann nt" schreiben.
>
>Jeder hier weiß doch längst wie User, die hier exponiert auftreten, ticken.
>Selbst wenn man es erklären müsste, muss man es nicht fünftausendmal erklären.
>Das sehe ich jedenfalls als den hiesigen Kontext, und um selbst mal eine Einzahlung ins Phrasenschwein pfeffern zu müssen, Kontext ist wichtig.
>
>Das zum einen. Zum anderen, niemand hat gefordert etwas unwidersprochen im Raum stehen zu lassen. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, "Was ist die Form des Widerspruchs". Und natürlich ist es auch kein Wunschkonzert wie hier User posten. Solche Oneliner-Posts die sich um den User drehen und nicht dessen Text, die hat es schon immer gegeben und die wird es auch immer geben. Das verhindern zu wollen wäre ein Kampf gegen Windmühlen und ist auch nicht das Ziel, denn natürlich sind wir hier miteinander vertraut und dann ist es auch menschlich dass man sich auch mal gegenseitig neckt weil man sich kennt.
>
>Das Ziel ist ein anderes, nämlich dieses Verhalten auf einer kleinen Themeninsel zu unterbinden. Denn dort wo es um emotionale und sensible Themen geht, wie etwa den politischen Standpunkt, führt diese immer gleiche Dynamik dass jemand mit einem stumpfen Aufsatzpunkt triggert, die getriggerten es aber schon so leid sind da inhaltlich Gegenwind zu geben, sich darauf zurück ziehen ihren persönlichen Oneliner abzuladen, regelmäßig zu unschönen Eskalationen, die auch einem noch viel größeren Publikum auf den Sack gehen.
>Nicht jedesmal, aber es ist dann oftmals einfach nur Glückssache ob "die üblichen Verdächtigen" gerade Bock haben und wie genervt sie gerade sind.
>Und dann geht die Spirale los.
>
>Aus Plattformperspektive ist Kontroverse jedenfalls wichtig. Erst die Herausforderung kitzelt den interessanten Beitrag heraus, weil Herausforderung motiviert. Niemand spielt sein bestes Tennis wenn er lediglich seinen Aufschlag trainiert. Und niemand hat Interesse bei einem Tennisspiel zuzusehen wenn sich beide Spieler auf die gleiche Seite des Netzes stellen.
>
>Und, auch wenn hier ein Teil der User gar nicht mehr den Diskurs sucht und bestimmte Leute leid ist, finden sich zwischen diesem Ping Pong der Eitelkeiten wie er hier aktuell an den Start gefahren wird, sehr sehr oft tatsächlich was lesenswertes, weil dann doch jemand da ist der das Thema annimmt und ausführt. Da lese auch ich nichts, was meinen Standpunkt ändert, aber sehr oft interessante Hintergründe oder Gedanken, welche die Perspektive meines Standpunkts erweitern, oder für Detailprobleme des Standpunkts sensibilisieren. Die gehen nur jedes mal unter in der Copy-Paste-Shitshow unter.
>
>Whatever, wenn dieses Verhalten bei solchen Themen immer irgendwie auslaufen würde, könnte man es ja einfach ertragen. Aber da das bei diesen Themen nachweislich nicht der Fall ist, muss man da halt drauf schauen und sich was überlegen. Und dann sieht man kein sonderlich subtiles Muster, und dieses muss man irgendwie durchbrechen.
>
>Weiter, diese stumpfen Themen-Aufschläge kommen jedenfalls nicht nur aus rechten Spielhälfte sondern auch häufig genug aus der linken. Und wenn man mir hier erklären möchte, wie wichtig es ist Dingen die blöde und stumpf sind mit persönlich werdenden Onelinern zu widersprechen, dann frag ich mich schon ob es dann okay ist, sie auch mal im Raum stehen zu lassen und nicht zu widersprechen wenn der Blödsinnskommentar aus der eigenen Spielhälfte gerufen wird. Als Mod muss ich da nämlich so drauf schauen als ob ich keine Meinung hätte, und wenn ich diese Perspektive einnehme sehe ich herzlich wenig Ambitionen "Blödsinn im Internet" mit dem Einspruch zu reglementieren, wenn er denn nicht aus einer Ecke kommt die konträr zur eigenen Haltung steht. Und wenn ich den nicht sehe, dann kaufe ich das obige Argument nicht.
>
>Das ist auch keine Aufforderung jetzt hier eine Art Bürgerwehr zu Blödsinn aufzubauen. Nur, es bei politischen Themen zu unterlassen mit solchen geilen Argumenten wie "Bild-Leser!" und "SUV-Grüner!" zu hantieren, weil genau das den Anstoßpunkt bildet, der immer wieder eskaliert, und ist es mal eskaliert, ist es auch schon zu spät.


Ich muss zugeben, dass ich die neuen Regeln schon beim ersten Mal nicht wirklich verstanden habe. Und jetzt leider noch viel weniger. :-/


< antworten >