Thema:
Re:"Holland in Not" flat
Autor: dixip
Datum:07.08.21 10:40
Antwort auf:Re:"Holland in Not" von Droog

>Ich denke auch, dass die Menschheit an sich auch den Klimwandel überdauern könnte bzw wird, aber nur zu welchem Preis?

Hattest Du schon mal einen ordentlichen Kater nach einer durchzechten Nacht?
Wir hatten jetzt ~300 Jahre Party mit fleißiger Kohlenstoff-Verfeuerung...

Es wird ja jetzt auch kein Schalter umgelegt wie bei einem nuklearen Schlagabtausch, der Wandel ist ein fortlaufender Prozess und der Entzug der Lebensräume geschieht auch langsam.

Die Menschheit kann ihr eigenes Zurückdrängen natürlich bei einer egozentrischen Betrachtung nicht wirklich wahrnehmen bzw. nicht als "natürliche" Entwicklung aufgrund geänderter Umweltbedingungen akzeptieren, ein Betrachter von außen würde das aber bei Betrachtung eines Zeitraumes von 1950-2150 eben als solches einsortieren.

Die hochtechnisierte Welt brachte ein unfassbares Bevölkerungswachstum, sorgte für eine Überbeanspruchung aller relevanten Ressourcen und entzog damit der zu großen Bevölkerung letztendlich die Lebensgrundlage.

Das, was wir als normal und gesetzt ansehen, ist bei unserer beschränkten Sicht auf unsere kleinen Lebenszeiten (80-100 Jahre) ja doch ein Witz. Die Welt verändert sich ständig und einige Änderungen (Kontinentalverschiebung, Klimaänderung, Supervulkane, Asteroideneinschläge, Sonnenaktivität...) sind so gravierend, dass nichts von unserem heutigen Normalzustand irgendeine Chance aufs Überdauern hätte.

Ich finds immer spannend, wenn man sich ausschließlich die Änderungen der Welt, der Gesellschaft etc. anguckt, die man selbst jetzt mittendrin mitbekommen hat:
- Kalter Krieg und bipolare Welt -> weg
- Internet *neu*, Smartphone *neu* Wie ging das früher ohne?
- Umwelthighlights: Ozonloch, Saurer Regen, Waldsterben, Tschernobyl und kein Gemüse essen, Katalysator und bleifreies Benzin, mal ein Dieselauto in den 80ern gesehen?
- Entwicklung in China

Schaut man sich dann Farbvideos aus der Zeit 1900-1945 an, wird es noch krasser. Und das sind jetzt grad mal ~100 Jahre.

Welche gravierenden Veränderungen werden wir dann in unseren nächsten 50 Jahren, die wir hoffentlich noch alle leben, miterleben dürfen?

Von daher bin ich voller Optimismus und lass mich da auch nicht verrückt machen.


>Es werden nicht nur die Umweltkatastrophen den Menschen das Leben schwer machen,

An die müssen und können wir uns anpassen.
Wir haben unsere Welt halt in einer optimalen Zeit erbaut, die Häuser direkt an den Flüssen in Tälern, muss ja nicht ewig gutgehen. Wird man umdenken müssen.


> sondern sie sich auch weiter gegenseitig in Form von wirklich heftigen Kriegen (vermutlich eher Bürger- denn Weltkriege), wenn die Ressourcen knapp werden.

Das mag jetzt leicht zynisch klingen, aber in einem Überlebenskampf um Ressourcen ist die Frage, wann das eigene Überleben denn wichtiger ist. Also Mauern um Europa mögen aus heutiger Sicht unmenschlich wirken, aber bei echten Verteilungskämpfen sind die Grenzen sicher fließend, die Kämpfe ums Toilettenpapier 2020 mögen da ein kleiner Vorgeschmack gewesen sein, wie so das natürliche Verhalten der Spezies Mensch aussehen könnte.


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