Thema:
"Holland in Not" flat
Autor: dixip
Datum:06.08.21 17:55
Antwort auf:Re:Waldbrände im Mittelmeerraum von Leviathan

Lol, toller letzter Satz, sehr treffend übrigens bei 3-5°C+ bei der durchschnittlichen Temperatur.

Grundsätzlich sehr gut, dass er es deutlich ausspricht, dass wir schon in einem Prozess der Klimaänderung drin sind, der eben nicht LÖSBAR ist, also sprich wir "retten" hier nicht das Klima oder ähnlicher Bullshit, sondern wir verhindern schlimmere bis katastrophale Verändungerungen.

Das wird mir immer zu wenig thematisiert. Es klingt vielfach so, dass wir bis irgendwann 2030 mal x% CO2 einsparen müssen, um das 1,5° Ziel zu erreichen und dann ist ja alles super, und solche Extremtemperaturen wie 45°+ im Mittelmeerraum oder 6+ Wochen >30° in Deutschland oder Starkregenereignisse sind dann wieder Geschichte.
Nein, das ist unsere neue Realität an Wetterphänomenen, mit denen wir uns halt auseinandersetzen müssen.

Und wenn die globale Erwärmung sich fortsetzt, werden diese Ausschläge schlimmer. Die "Kipppunkte" sind völlig unklar, weder das ob, noch das wann, noch das wie wirkt sich das dann aus sind afaik genauer bekannt. Man kennt halt die Risikogebiete: Permafrost besonders in Sibirien, Eispanzer in Arktis und Antarktis, Wüstenregionen, Ozeane als Temperaturspeicher, evtl. Ökosysteme, die nur bis x° überleben und massive Auswirkungen haben, Golfstrom, Windsysteme,....
Die Zahl der Fragen ist größer als die der Antworten und wir betreiben ein Spiel mit dem Feuer.

Wo ich bei Habeck etwas zurückhaltend bin, ist der Punkt Lebensfähigkeit für Menschen. Da glaube ich an kein Szenario, wo das nicht mehr gegeben ist. Natürlich nicht für 10 Mrd. Menschen, dafür dürfen wir nicht zu viel Flächen für Nahrungsanbau verlieren. Und, das kommt dann auch nicht mehr wirklich rüber, die katastrophalen Folgen (=Mad Max) sind auf der Zeitachse mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas später anzuordnen, also 2100 und folgende Jahrhunderte.

Beim Ozonloch waren die Prognosen auch sehr düster, dort hat man evtl. die Wende aber geschafft. Klimawandel ist komplexer, schwieriger für uns als Menschheit zu lösen, weil es diese einige Menschheit nicht gibt und unser "normales" Leben eben schon schädlich ist. Aber die Untergangsszenarien sind u.U., wenn eben nicht vorgetragen, um endlich Fortschritte zu erzielen, sondern als ernst gemeinte Prognose dann doch etwas drüber.

Aber ohne technischen Fortschritt (dauerhaft verfügbare saubere Energie, also eben nicht Wind und Sonne, CO2-Speicherung, -Entnahme aus der Luft,...) werden wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre niemals runterbekommen. Die aufstrebenden Entwicklungsländer werden ihren Bedarf an Energie weiter erhöhen und auch in den entwickelten Ländern sollte der Strombedarf weiter wachsen (Klimaanlagen, Strom fürs Heizen, Strom für Mobilität).


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