Thema:
Re:"Bringt ja eh nichts wegen den Entwicklungsländern" flat
Autor: Telemesse
Datum:30.07.21 09:45
Antwort auf:Re:"Bringt ja eh nichts wegen den Entwicklungsländern" von joda

>China produziert für den Rest der Welt, also unseren Konsum. Da ist es schon lustig China vorzuwerfen, dass sie zu viel co2 produzieren.
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Ich habe nirgends einen Vorwurf gelesen sondern lediglich eine Feststellung.
Wenn man überall direkt Vorwürfe hineininterpretiert wird eine Diskussion schwer möglich sein.

Die Tabellen zeigen einfach auf das es aktuell eine Korrelation zwischen Wohlstand und CO2 Verbrauch gibt. Ärmere Länder konsumieren weniger deswegen habe sie einen niedrigeren CO2 Wert.
Steigt der Konsum, steigt auch der globale CO2 Ausstoß. Ob dann in China, Indien oder Afrika produziert spielt für die globale Betrachtung eigentlich keine Rolle.
Da die ärmeren Länder nicht das Ziel verfolgen ihren Status Quo beizubehalten ist davon auszugehen das mit steigendem Wohlstand, der Konsum und somit auch der globale CO2 Ausstoß steigt. Die Industrienationen können sich jetzt in Konsumverzicht üben. Da stellt sich die Frage welcher Verzicht ist realistisch und welche Einsparungen sind dadurch tatsächlich möglich.
Die andere Frage ist imo allerdings wichtiger: Wie kann man steigenden Wohlstand und Konsum insbesondere den Schwellenländern gestalten ohne die CO2/Kopf Werte in die Höhe zu treiben und wie kann man in den Industrienationen den CO2/Kopf Wert reduzieren.
Daneben gibt es auch eine Korrelation zwischen Wohhlstand und Bevölkerungswachstum. D.h. je wohlhabender ein Land umso geringer i.d.R. das Bevölkerungswachstum. D.h. das beste Mittel um Bevölkerungswchstum z.b. in Afrika zu bremsen ist dort die Lebensverhältnisse zu verbessern.
Kernthema bei dem ganzen ist imo die Energiegewinnung. Aktuell ist es eben am billigsten Kohle aus der Erde zu holen und zu verbrennen. Das ist der einzige Grund weswegen gerade in vielen Schwellenländer Kohlekraftwerke betrieben und/oder gebaut werden. Der effektivste Hebel dürfte es also sein hier anzusetzen. Wenn man da nämlich nicht weiter kommt spielt es tatsächlich keine entscheidende Rolle ob die Germanische Konsumhure nun ihr neues Iphone erst nach 3 Jahren anstatt wie vorher alle 2 Jahre austauscht.
D.h. defacto, die Energieerzeugung muss Klimaneutral werden. Gelingt das nicht sind wir gefickt. Imo sollte man auch darüber nachdenken nicht alleine das Verfeuern von fossilen Brennstoffen zu bepreisen sondern bereits die Exploration derselbigen.
Denn aktuell ist es doch so, das die, die fossile Brennstoffe fördern daran ordentlich verdienen, den schwarzen Peter aber denjenigen zuschieben die die Rohstoffe dann verfeueren.


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