Thema:
Re:Kann da nix dran witzig finden flat
Autor: token
Datum:27.07.21 19:06
Antwort auf:Kann da nix dran witzig finden von FWE

>Klar, die Geschichte hat, so wie sie Token erzählt, etwas Unterhaltsames.
>

Das war der Gedanke, euch was nettes zum Schmunzeln zu schreiben. Und nicht eine Grundsatzdiskussion anzuleiern in der Kirchen aus Dörfern getragen werden ;)
Das lustig zu finden hat meines Erachtens auch nichts mit der Trivialisierung oder gar Romantisierung von Gewalt gemein.

>Tatsächlich aber begeht der Angreifer mehrmals Körperverletzung, die je nachdem auch mit schwersten Verletzungen enden kann. Token hat halt Glück gehabt.
>

Ja, und ein Sturz vom Bike kann mit einer Querschnittslähmung enden.
Das heißt nicht dass man "Glück" hatte wenn man nach einem Sturz noch seine Beine spüren kann, sondern eher nicht außerordentliches Pech gehabt zu haben. Der menschliche Körper ist gütlicherweise recht robust, wäre er das nicht hätten wir jede Nacht tausende von Totschlägen, weil's halt LEIDER Alltag ist dass sowas passiert. Nicht Alltag in dem Sinne dass man sich wenn man Feiern will einen Helm anziehen sollte, aber schon so dass derlei Sandkastenscheiße an bestimmten Orten zu bestimmten Uhrzeiten mit einem bestimmten Publikum regelmäßig passiert.
Das kann man bedauern, aber auch kaum ändern.
Weil Alkohol macht aus Menschen keine Rationalisten, sondern rückt diese halt noch näher an ihre evolutionären Vorfahren an.
Solche Freiheiten haben ihren Preis. Wie alle anderen Freiheiten auch.

>Dieser Typ gehört aber angezeigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dieses Verhalten weiter an den Tag legt ist sehr hoch, vor allem, wenn er so easy davonkommt. Der muss Anzeigen sammeln und wird dann irgendwann auch aus dem Verkehr gezogen.
>

Ich persönlich denke, gerade wenn es um etablierte Alltagsgewalt kann man mit Sozialarbeit unendlich mehr erreichen als mit law and order.
Speziell dann, wenn dieser Ordnungsapparat aufgrund seiner Belastung gar nicht die Ressourcen hat, das in Relation zu den anderen Dingen mit denen er sich jede Nacht rumplagt als Bagatelle begreifen muss, und die Anzeige des Opfers nur im Sande verläuft und Zeit und Nerven kostet.
Und nicht zuletzt selbst sehr viele Leute beschäftigt die diesen Beruf nicht aus Idealismus gewählt haben, sondern aus Bock auf Action.

Ich freu mich echt für jeden dessen Erfahrungsschatz so gelagert ist, dass er was solche Punkte angeht zu fundamental anderen Ansichten gelangt.


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