| Re:scheint Dir ja eine Herzensangelegenheit |  |
>Aktuell spaltet es, sorgt für Streß und Anfeindungen und die überwältigende Mehrheit hat keinen Bock drauf.
Aber hat sie das wirklich?
Wir haben hier Leser, die sich gerne über jeden Pups aufregen und wegen einzelnen Rechtschreibfehlern in der Zeitung extra Montagfrüh im Verlag anrufen. Und der Altersschnitt unserer Abonnenten liegt überdeutlich im Boomer-Bereich und darüber.
Wir haben noch nicht einen Leserbrief erhalten, der sich über die Verwendung von gendergerechter Sprache aufregt. In selbst verfassten Artikeln verzichten wir auf Gendersternchen & Co. und erwähnen einfach nur beide Geschlechter. Wie schon seit 30 Jahren (so neu ist das nicht). Aber in Pressemitteilungen von Firmen, Organisationen und Parteien (auch der CDU!) ist das Gendersternchen mittlerweile fast schon Standard. Und niemand nimmt für uns wahrnehmbar daran Anstoß.
Ähnlich verhält es sich bei kommunalpolitischen Debatten zum Thema. Da gibt es natürlich auch die vereinzelten Stammtischpolterer, die gerne mal das Wort ergreifen und allen mitteilen wollen, was sie wegen gendergerechter Sprache schon so alles durchmachen mussten. Das sorgt für Aufsehen und Unterhaltung, auch für Lacher. Aber in der eigentlichen Sache herrscht dann doch stets fraktionsübergreifender Konsens darüber, dass das grundsätzlich schon ganz vernünftig ist und gemacht werden sollte.