Thema:
Doch… flat
Autor: Kilian
Datum:19.07.21 16:22
Antwort auf:Nein von DJS

>Verdient nicht jeder eine zweite Chance? Fangen wir jetzt damit an, Erwachsene für ihr Verhalten als Kinder/Jugendliche zu bestrafen?

Grundsätzlich bin ich völlig deiner Meinung - niemand sollte bis in alle Ewigkeit sozial geächtet und vom normalen gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden. Das ist hier ja auch nicht der Fall, im Gegenteil: Oyamada hat es als Musiker zu Ruhm, Geld und Anerkennung gebracht und bisher überhaupt keine Strafe für seine Taten erfahren. Das Leben hat es außerordentlich gut mit ihm gemeint.

Aber ich habe mir jetzt mal durchgelesen, was er da gemacht hat. Das ist so abartig und verachtenswert, dass er als bezahlter Auftragnehmer bei einer so exponierten und weltweit beachteten Großveranstaltung wie den Olympischen Spielen, die das Miteinander und die Inklusion als zentralen Wert vorgeben, nichts verloren hat. In den genannten Interviews, auch wenn sie selber schon eine ganze Weile her sind, hat er Jahre später damit auch noch angegeben. Wohlgemerkt als mittlerweile berühmt gewordener Erwachsener, und nicht mehr als Jugendlicher.

Der Zorn der Öffentlichkeit trifft ihn viel zu spät, nämlich erst jetzt. Da muss er durch, und wenn er weiter so reumütig und einsichtig damit umgeht, wird er sicher seine zweite Chance bekommen. In meinen Augen ist es nur richtig, dass er jetzt von diesem Job zurücktritt und ein Zeichen der (späten) Reue setzt.

PS: Die Idioten von Japans Olympischem Komitee trifft natürlich auch ein gehöriger Teil der Schuld, weil sie nicht besser hingeschaut haben, wen sie da verpflichten. Aber am Ende war es Oyamada, der die Taten begangen hat.


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