| Re:Einer der krassesten Tage: Land unter |  |
>Leute, was hier (Sauerland) los ist. Unfassbar.
>
>Nasser Morgen, gefühlt aber noch nix was einen Sauerländer aus der Fassung bringt.
>
>Ab Mittags dann aber vom Schreibtisch aus einen merkwürdigen Regen beobachtet, stundenlang, in einer Intensität die ich sonst nur aus Asien kenne.
>
>Auf dem Nachhauseweg gg 18h wurds mir mulmig. Von Hagen hatte ich den Tag über bereits Berichte gesehen. Sollte es hier 20 km entfernt echt 12 std später nochmal rund gehen? Hängt das Regen-Tief hier echt so träge fest wie vorhergesagt?
>
>Die Beobachtungen auf dem Weg nach Hause übertrafen alle Befürchtungen. Bäche die Flüsse waren, Flüsse die plötzlich Häuser erreichten die sonst 80m entfernt stehen. Ortschaften unter Wasser die noch nie unter Wasser standen. Das Haus eines Bekannten abgesoffen. Die Volme ist eigentlich ein Flüsschen, heute wirkt die wie der Rhein. Ich hatte echt schon Angst, ich fahre an dem Fluss 25 Jahre entlang, aber das war einfach komplett anders.
>
>Und dann: platzt mir beim Versuch nach Hause zu kommen auch noch der Reifen, vermutlich Unrat der auf die Strasse gespült war. Pannendienst? Pannenspray? Keine Chance.
>Mein Papa hat mich dann aufgesammelt. Mir der Fam telefoniert, zu Hause alles gut. Bis auf einen Bach im Garten der da nicht hingehört.
>
>Erstmal bei den Eltern einquartiert und Nachrichten geschaut. fuck, toter Feuerwehrmann in einer anderen Stadt des Kreises. Altena abgesoffen. Hagen flussabwärts ebenfalls. Sind wir eingeschlossen?
>
>Mal schauen gehen ob wir überhaupt noch wegkommen und ich ne Chance nach Hause zu kommen habe. Strasse zu Fuss runter, oh, Brücke noch frei. Aber da kommt die Feuerwehr. Warum sind die so hektisch? Okay, besser weg hier. 2 Min später „zischt“ irgendwas hinter den Bäumen den Fluss runter. Und dann knallts und es zischt und weisser Rauch steigt auf und dringt durch die Bäume. Mama, lass nach Hause laufen, hier stimmt was nicht. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen was da gerade passiert ist.
>
>Zu Hause angekommen klingelt die Feuerwehr. Es dringt ein unfassbarer Gasgeruch von draussen ins Haus. „Fluss aufwärts hat sich ein grosser Flüssiggas-Tank gelöst, den haben wir verfolgt, und hier wurde er leider gerade punktiert und strömt aus. Suchen Sie bitte einen sicheren Raum auf, das Gas verfliegt in einer Stunde!“.
>
>Wtf? Wo bin ich hier gelandet?!?!
>
>Papa hat dann Nudeln gemacht, wir haben Nachrichten geschaut. Liege nun in meinem alten Jugendzimmer, die
>Volme rauscht 80 m von hier (UND ZUM GLÜCK 15 METER UNTERHALB) wie ein grosser Fluss.
>
>In der Nachbarschaft hats einige erwischt. Einige Mitarbeiter ebenfalls, inklusive Evakuierung.
>
>Morgen dann schauen ob wir noch eingeschlossen sind, Pannendienst zur Bergung finden, durchs Chaos zum Auto, Poolwagen an der Firma abholen, dazwischen diverse Calls die ich kaum verschieben kann, später nach Hause zur Familie.
>
>Man bin ich hinüber. N8!
Oh wei, klingt richtig übel.
Wünsche dir und euch da alles Gute!