Thema:
Re:Wer profitiert, wer verliert (um Kohle gehts!) flat
Autor: Transistor
Datum:13.07.21 18:17
Antwort auf:Re:Wer profitiert, wer verliert (um Kohle gehts!) von Phil Gates

>Nur: In der Praxis schaffen es die Reichen, ihre Steuerlast zu "optimieren", während die, die es trifft und die diese Party bezahlen wir aus der gehobenen Mittelschicht sind. Das führt dann dazu, dass noch weniger von uns sich ein Häuschen u.ä. leisten können und wir schleichend selbst ins Prekariat abrutschen.

Ich vermute du schätzt die eigene Lage zu schlecht ein. Mit 2 studierten Verdienern mit halbwegs passenden Jobs werdet ihr sicherlich zu den oberen 10% gehören und das wäre zumindest für mich nicht mehr gehobene Mittelschicht.

[https://www.stern.de/wirtschaft/geld/einkommen--sehen-sie-hier--wie-reich-sie-im-vergleich-zu-anderen-sind-8825006.html]

Auch ein Kredit sollte da kein Problem sein. Ich sehe hier bei uns im Wohngebiet im Speckgürtel von Dresden zu Hauf Leute mit Durchschnittsjobs wie  Schichtarbeiter in der Produktion, Sparkassenangestellte in der Filiale usw. mit ihrer eigenen Immobilie. Und das zieht sich auch in neueren (unseres ist 7 Jahre alt) Baugebieten im Ort durch. Das scheint ein regionales Thema bei euch zu sein oder die eigenen Ansprüche sind vielleicht auch andere.

>Völlig außer Acht bleibt bei Dir das Klimathema. Das wird sicherlich gerade die Armen am Härtesten treffen. Aber der Ansatz der Grünen, CO2 teurer zu machen, löst das Problem nicht. Die Oma mit kleiner Rente kann sich jetzt schon kaum noch die Heizung leisten und erzeugt vermutlich recht wenig CO2, während unsereins vermutlich kein Gramm CO2 einspart, sondern halt etwas mehr beim Tanken und für einen Flug bezahlt und das war's.

Sie haben zugleich den Sozialausgleich im Programm verankert von dem gerade die unteren Einkommen profitieren könnten. Am Ende geht es auch gar nicht ums stumpfe verteuern. Es geht darum die versteckten Kosten zu bepreisen und damit fossile Energie so teuer zu machen, wie sie de facto nun einmal ist. Damit lohnt sich der Umstieg auf erneuerbare Energien noch eindeutiger.

>Da gefällt mir das Konzept der FDP - die auch keine Klimaleugnerpartei ist - Innovationen bei erneuerbaren Energien usw. gezielt zu fördern, deutlich überzeugender, zumal wir da ein Feld hätten, wo wir nach dem Ende der Autoindustrie als Stützpfeiler der Wirtschaft anknüpfen könnten.

Sie waren 4 Jahre in der Regierung es ist diesbezüglich nichts passiert. Warum sollte das jetzt anders sein? Und woher kommt der Glaube dass hier in nur wenigen Jahren DER Durchbruch in Sachen CO2 kommt? Das ist am Ende nicht viel mehr als ein Verschieben auf die lange Bank um jetzt nichts machen zu müssen.

In 4 Jahren heißt es dann...wir haben gefördert, aber es ist leider nicht viel dabei rausgekommen. 4 Jahre verloren, aber was solls, irgendjemand wird sich schon irgendwann kümmern und vielleicht kommt ja dann bis 2040 der große technologische Fortschritt.

Technologie fördern - ja, selbstverständlich - aber sicher als alleiniges Werkzeug nach dem Prinzip Hoffnung.

Transistor


< antworten >