Thema:
Re:Wer profitiert, wer verliert (um Kohle gehts!) flat
Autor: Phil Gates
Datum:12.07.21 18:05
Antwort auf:Wer profitiert, wer verliert (um Kohle gehts!) von peppi

>Leider Paywall:
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>[https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wirtschaft/steuern-wer-von-den-plaenen-der-parteien-profitiert-e954474/?reduced=true]
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>Wahlkampf? Manche Bürger halten dieses politische Großereignis für eine fade Sache. Die etablierten Parteien unterscheiden sich doch kaum, finden sie. Schwer, sich überhaupt für eine zu entscheiden – so die Ansicht. Doch für den Wahlkampf 2021 stimmt das nicht. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat für die Süddeutsche Zeitung berechnet, was zentrale Vorschläge der Parteien für den Geldbeutel der Bürger bedeuten. Und siehe da: Die Unterschiede sind gewaltig.
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>Habs vorgestern gelesen, in aller Kürze: Niedrige und mittlere Einkommen wählen links, grün oder sozialdemokratisch (in der Reihenfolge), wer viel verdient wählt FDP/Union (in der Reihenfolge).
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>Es geht NUR um Kohle. Wer die SZ liest und die gerade vor sich hat möge mich berichtigen.


Auf die Einkommensstruktur zu schauen, greift m.E. zu kurz. Also in erster Linie wird die CDU von der saturierten Generation 60plus gewählt, die noch vernünftige Renten bekommt und in Zeiten Vermögen ansparen konnte, wo noch nicht fast alles für Miete, Heizung und Strom draufgegangen ist, viele sich sogar noch als normale Arbeiter oder Angestellte ein Haus leisten konnten.

Junge und sehr arme Leute wählen oftmals gar nicht, junge mit höherer Bildung (Studierende) dürften zu einem extrem hohen Anteil Grüne wählen, ziehen aber das Durchschnittseinkommen der Gesamtwählerschaft vermutlich dadurch ziemlich runter. Dass Linke und SPD (nur noch) von Arbeitern und kleinen Angestellten gewählt werden, ist keine Überraschung. Die SPD leidet nämlich gerade darunter, dass ihr die "neue Mitte" abhanden gekommen und mutmaßlich zu einem hohen Anteil zu den Grünen abgewandert ist. Und mein Eindruck ist, dass die FDP tatsächlich nicht mehr nur bei Zahnärzten und Rechtsanwälten, die weniger Steuern bezahlen wollen punktet, sondern mit ihrem starken Digitalisierungsfokus und dem Einsatz für Bürgerrechte bei Leuten, denen das wichtig ist, und das dürften wie bei den Grünen auch in der Mehrzahl überdurchschnittlich gebildete Menschen, die wiederum üblicherweise mehr verdienen sein, punktet.


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