Thema:
Re:Ich bin v.a. gespannt, ob der chinesische Führungsstil.. flat
Autor: Koepi (deaktiviert)
Datum:10.07.21 22:52
Antwort auf:Ich bin v.a. gespannt, ob der chinesische Führungsstil.. von thestraightedge

>... und das Politiksystem dauerhaft bestand haben werden. Ich reise ja seit 16 Jahren nach China, war ein paar Dutzend male geschäftlich da, habe dort neben Taiwan am meisten Zeit außerhalb von DE verbracht.
>


Bei uns (Firma) fängt das erst an, aber das Geschäft wächst massiv. Und ich wette, dass das China-Geschäft das USA-Geschäft im Rang ablaufen wird. Ich bin da noch skeptisch und würde lieber gerne weiterhin USA-Bezug haben (so wie letzten 20 Jahre), aber an China führt nix vorbei.

Das ich mittlerweile Business-Peking-Mandarin lerne(n muss), zeigt mir die Richtung, in die es gehen wird.

>Was sich dort in den letzten 10 Jahren entwickelt hat, ist v.a. eine mittelständische Wohlstandsgesellschaft, die bzgl. Bildung und Anspruch ganz anders unterwegs ist als die Wanderarbeiter vor 20 Jahren.

Jup.

>Die machen sich ihre Gedanken, und auch wenn sie das System aktuell mittragen, entsteht da gerade sowas wie ein Bewusstsein, Anspruch an Mitsprache und Mitgestaltung und auch Zweifel.

Wo? Bei den Gewinnern der Globalisierung und des chinesischen Mittelstands? Eher nicht. Wer (materiell) gut versorgt ist, meckert weniger.

> Ist ja logisch. Klar ist das Land immer noch krass patriotisch und auch nationalistisch, aber ich glaube dennoch, dass die KP sich aufweichen wird und muss. Nicht jetzt, aber bis 2030.
>


DAS glaube ich nicht. Das System weiß genau, was ist tut. Aber eins tut es nicht: die Macht abgeben.

>Ansonsten betrachte ich das alles mit 50/50 Faszination/Respekt und Abscheu. Beim Urteil macht man es sich aber oft zu einfach. Das sind inzwischen oft Menschen, Familien, Freunde, die sich die gleichen Gedanken übers Leben machen wie wir. Plötzlich gibts Veggie-Restaurants, grüne Innenstädte, Schwerindustrie wird verbannt oder verboten, die Menschen haben Anspruch an Lebensqualität weit weg von "6 Monate Dormitory, 1 Woche Heimaturlaub". Gibts natürlich immer noch, aber gerade dieser Teil der Gesellschaft wird dünn, was in massiven Arbeitskräftemängeln resultiert.
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>Und dann gibts noch den KRASS unterentwickelten Westen - die wissen gar nicht, was in Shenzhen oder Ningbo überhaupt los ist.
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>Was mir am meisten Sorge macht, ist der nahende Konflikt mit Taiwan, und die Passivität von Deutschland und Europa im Bezug auf die Konkurrenz.
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Ich insbesondere bei Tawain gespannt. Das ist das Endspiel für den Westen. Ich glaube tatsächlich, dass Taiwan im Stich gelassen werden wird. Zumindest deutet sich das aktuell an. Siehe Hongkong.

Deutschland hat da (weltpolitisch) eh nix zu melden.


>Ich bin gespannt.


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