Thema:
Re:Ganz einfach. flat
Autor: dixip
Datum:05.07.21 19:37
Antwort auf:Ganz einfach. von DasReptil

>Den Leuten erklären dass "Inflation" ein Schreckgespenst der 20er und 30er Jahre ist und wir nicht mehr in der weimarer Republik leben.

So eine Hyperinflation ist heutzutage sicherlich unwahrscheinlich, gerade in der EU nahezu ausgeschlossen.

>Es braucht also niemand Angst haben dass ein Brot bald 1000 € kostet.

Nunja, es reicht ja schon, wenn das Brot statt 3€ dann 5€ kostet, der Liter Super 2,10€ statt 1,50€, der Kasten Bier 25€ statt 20€ usw usw

Ich sehe es wie sui, dass die große Geldmenge, die in allen Investmentbereichen teils extreme Preissteigerungen gebracht hat, irgendwann auch im Konsumsegment landen muss. Die Globalisierung ist ja der Gegenpol zu Preissteigerungen, auch da gab es in den letzten Jahren eher Trends zu mehr Nationalismus, Schutzzöllen und Handelshemmnissen.

Die aktuell temporären Preiserhöhungen in großen Bereichen der Rohstoffversorgung (Holz, Stahl, ....) lassen sich ja auch nicht so einfach wieder zurückfahren. Die höheren Preise ziehen sich ja erst mal durch alle Bereiche und werden Produktionsstufe für Produktionsstufe weitergegeben. Das wieder runterhandeln wegen Wettbewerb dauert viel länger und erfolgt idR nicht zu 100%, siehe Benzinpreise.

Dann sind wir wohl schneller bei spürbaren Lohnerhöhungen (Mindestlohn steigt ja auch), so dass die Spirale letztendlich in Gang bleibt.q

Und das Geld ist ja auch vielfach vorhanden, weil sehr viele gut durch die Pandemie gekommen sind und auch einfach Geld gespart haben, was für Urlaub, Restaurant, Events draufgegangen wäre. Das sind ja schnell ein paar 1000€ im Jahr, die einige Leute jetzt einfach über haben.

Und die Hotels, Restaurants und Co. können auf hohe Nachfrage und hohe Zahlungsbereitschaft hoffen, ihre Preise erhöhen und so den vorhandenen Schaden aus dem Vorjahr auch gleich wieder aufholen.

Es kommt quasi auf allen Seiten alles zusammen, was eine Inflation begünstigt.
Und wenn die jedes Jahr auch nur bei 2-3% liegt, und das über 3-4 Jahre ist das schon ein herber Kaufkraftverlust, wenn man nicht seine eigenen Löhne mit erhöhen kann. Wer Geld nur auf dem Konto rumliegen hat, zwischen 0 und -0,xx% da bekommt, verliert sichtbar Geld.


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