Thema:
Pfui: "virtuelle" Strafzettel flat
Autor: Xtant
Datum:02.07.21 20:50
Antwort auf:Hui oder Pfui #94 von Abe

Die Kommunen hier verteilen keine "scihtabren" Strafzettel mehr, sondern schicken einfach einen Brief hinterher. Das finde ich - abgesehen davon, dass ein Vergehen ein Vergehen ist - in mehrfacher Hinsicht saudämlich:
- der Brief braucht ziemlich lange - teilweise weiß ich gar nicht mehr, was genau gemeint ist. Zumal ich nicht bewusst/vorsätzlich Verstöße begehe.
- Als Zeuge wird einfach ein Namen angegeben; da das teilweise "zivile" Überwacher sind, steht auch keine Funktion dabei. D.h. ich soll das alleine deswegen auch noch glauben, dass es tatsächlich so war.
- IMO fehlt der Schock-/Belehrungseffekt, wenn man direkt am Auto einen Strafzettel vorfindet. D.h. für mich war alles okay, drei Wochen später soll ich aber ganz plötzlich und unerwartet doch noch blechen.

- ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Methodik rechtens ist. Teilweise wirds aber IMO grenzwertig. Bringe Freundin zum Arzt, danach tritt sie Dienst im Krankenhaus an. Vorher will sie beim Bäcker noch was holen, aber die 30.000-Einwohner-Innenstadt ist mitten in der Woche und trotz Corona voll; zumindest alle Parkplätze. Rechts in einer Einmündung neben dem Bäcker zwei markierte Parkplätze; einer Behindertenparkplatz, der ist frei, ich lasse ihn aber so. Der dahinter natürlich belegt, also stelle ich mich kurz da dahinter und bleibe extra im Wagen. Freundin braucht auch nur ein paar Minuten.

Wochen später Strafzettel über 30 Euro. Aber nicht wegen Falschparkens, sondern weil hinter dem zweiten Parkplatz offiziell per Schild die Fußgängerzone anfängt, die ich rechtswidrig "befahren" habe.
tatsächlich fahren da keine Autos, weils nirgendwo sinnvoll hingeht, aber die wirkliche Fußgängerzone ist es dort auch (noch) nicht. Sei es drum.
Was mich wirklich ankotzt: ich stand dort wirklich maximal fünf Minuten. Warum geht der-/diejenige vom Überwachungsamt nicht einfach auf mich zu und schickt mich weg? Stattdessen wird wegen 3 Meter 80 (so lang ist mein Auto) feige ein fetter Bescheid hinterhergeschickt.

Eigentlich ist das selbstentblößend, dass es nicht um Ordnung oder gar Erziehung geht, sondern einfach nur um Geldeintreiberei.


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