| Re:Feldzug gegen Autofahrer, lol |  |
>>>Das ist einfach der übliche Unsinn von Behörden und keine Agenda.
>>>Passiert umgekehrt genauso, etwa zuletzt als die Bahn auf einer geplanten Fahrradtrasse einfach mal Leitungsmasten hingebaut hat, wo der Radweg verlaufen sollte. Ist das dann der Feldzug gegen Radler?
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>>>Dieses Opfergehabe ist so albern, vor allem aus was für einer Position heraus, als würden gerade in Deutschland Autofahrer irgendwie gemobbt. Aber passt auch gut ins generelle Profil wo sich nun Häuslebesitzer mit zwei Autos in der Garage plötzlich Sorgen machen was die Grünen mit Hartzlern vorhaben.
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>>>Naja, weitermachen.
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>>Nö, das hat hier lokal schon eine Agenda. Wir haben seit letztem Jahr einen neuen Stadtrat mit einer Mehrheitsfraktion aus SPD, Grünen und einer lokale Freien Wählergruppe. Die Rädelsführerin der Grünen Fraktion ist bei FFF und Critical Mass Aktiv und inszinieft regelmäßig solche Spaßeinlagen.
>>Da ist „Autos are the evil“ ganz klar Teil des öffentlich propagierten Narrativs. Das mit den Parkplätzen war auch kein Zufall.
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>Das Narrativ und zugehörige Kampfbegriffe kommen doch von dir selbst.
>Sowas wie das nannte man früher einfach Programm. Und das hat man gewählt oder halt nicht.
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>Ich würde auch nicht behaupten, dass die aktuelle Lage, in der Verkehrsstrukturen in Ballungsgebieten für Zweirad-Fahrer oftmals jenseits von mangelhaft stehen, Ergebnis einer gezielten Bekämpfung radelnder Hippies wäre.
>Es war wohl eher ein Thema ohne Lobby und ohne Zugkraft für Programme.
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>In Sachen Verkehrsplanung wäre es dennoch schön gewesen wenn man ein wenig mehr Weitsicht gezeigt hätte. Die verschleppten Versäumnisse betreffen ja nicht nur Radfahrer sondern im Grunde alle Menschen. Gerade die Entwicklung in Ballungsgebieten hat man doch komplett unterschätzt obwohl das antizipierbar war. Auch für die Verkehrsflüsse von Autos ist nicht genug Raum da und das strahlt dann auch auf Fußwege ab bis hin zur Wirtschaft.
>Du nennst etwa den Aspekt dass bei eurem Fall Missmut vorherrscht weil das Auto zurückgedrängt wird, da befürchtet wird, dass es auch Kundschaft zurückdrängt. Und das mag so sein, das kann von Ort zu Ort unterschiedlich ausfallen und es ist entsprechend auch nicht sinnvoll irgendeine Generalformel zu entwerfen die man dann einfach nur befolgen muss und alle Probleme sind gelöst.
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Man muss natürlich immer differenzieren. Wir sind hier ja keine Großstadt sondern eine beschauliche mittelgroße Stadt die von Verhältnissen wie in München/Berlin/Frankfurt o.ä. Lichtjahre entfernt ist. Wir haben hier einen historischen Altstadtkern, der bereits jetzt incl. des Marktplatzes zu etwa 70-80% Fußgängerzone ist. (Früher ging hier mal eine Bundesstraße quer über den Marktplatz und quer durch die Altstadt) Aktuell ist hier alles sehr idyllisch, es gibt überall kleine und große Plätze mit Grün, Wasser und Caffes, Kneipen und Restaurants.. Fast alle Hauptverkehrswege sind bereits aus dem inneren Stadtkern ausgegliedert und die wenigen Straßen die noch da sind dienen überwiegend dem Lieferverkehr oder dem erreichen von Händlern und Geschäften ausserhalb der Fußgängerzone. Dabei handelt es sich bereits jetzt überwiegend um verkehrberuhigte 20kmh Zonen. Die Situation hat sich also in den letzten 20/30 Jahren dramatisch und pberwiegend auch positiv verändert.
Voe etwa 10 Jahren wurde die Hauptfußgängerzone erweitert und eine ehemals mit PKw befahrbare Straße ebenfalls Autofrei. Leider hat sich dieser Teil (der auch durch ein altes Stadttor physisch von der Hauptfußgängerzone getrennt ist) der neugeschaffenen Fußgängerzone sehr negativ entwickelt. Die Frequentierung hat stark nachgelassen und viele Händler haben zu gemacht. Der ganze Straßenzug hat sich sehr negativ entwickelt und besteht mittlerweile nur noch aus Billigläden (Tedi, 1 Euro Shop etc.), Dönerbuden, Nagel- und Tattoostudios und Low End Kneipen mit entsprechendem Publikum.
Vor so einer Entwicklung hat man eben nun in der aktuell im Focus stehenden Straße, imo zurecht, Angst. Insbesondere weil die Gewerbe die dort angesiedelt sind auf gute Erreichbarkeit angewiesen sind.
>Aber die Probleme sind halt da und es gibt durchaus auch Potenziale. Hier vor Ort sind diverse Straßenzüge aufgeblüht weil man Parkzonen geschlossen hat und Lokalbetreibern zur Verfügung stellte. Das hat punktuell brachiale Veränderungen bewirkt, der Fußverkehr geht hoch, es ist Trubel, die selbstständigen Lokalbetreiber gewinnen und da der Standort attraktiver wird, öffnen plötzlich auch zusätzliche Geschäfte. Traurige Betonbuchten blühen auf und alles was das angestoßen hat war eine Streichung von paar Parkplätzen.
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Natürlich. Ich bin der letzte der sich da nur aus Prinzip gegen Veränderungen stellen würde. Wir haben unser Büro selbst mitten in der Altstadt und haben in „unserer“ Straße ein gemeinsames Konzept mit Handel, Gastro, Gewerbe und Anwohnern entwickelt was wunderbar funktioniert. Dazu ist es aber sinnvoll und notwendig das mann alle Betroffenen mal anhört und in Gestaltung und Entscheidungen mit einbezieht. Das war hier bisher auch immer üblich. Der neue Stadtrat beschließt aber in letzter Zeit gerne im stillen Kämmerlein ohne die Betroffenen Anwohner mit einzubeziehen und das stößt eben immer mehr auf Mißmut (Das ganze hat auch nichts mit Parteipräferenz zu tun).
>Im Innenstadtbereich sind Neubauzonen die auf Autofrei setzen sehr gefragt und haben hohe Mieten und sind schöne Wohninseln in der Stadt wo sich die Menschen einfach wohler fühlen und ein Kind auch vor die Tür lassen können ohne diesen ein Semester Verkehrserziehung und Gefahrenbewusstsein eintrichtern zu müssen.
>Auch autofreie Inseln sind oftmals Tourismusmagneten.
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Wie oben bereits beschrieben. Das ist hier nicht wirklich ein Problem, da die Altstadt bereits jetzt überwiegend verkehrsberuhigt ist und wir direkt angrenzend daran eine 30 Hektar große Parkanlage (Herzoglicher Hofgarten)haben. Das ist ja genau das Thema hier. Hier werden „Münchner/Berliner“ Lösungen präsentiert für Problematiken die hier eigentlich gar nicht existent sind.
>Es gibt immer ein Für und Wider in einem komplexen Gesamtbild.
>Und vielleicht bist du selbst irgendwann ganz froh über die Dinge über die du heute stänkerst, wenn du für deinen Hoverboard-Rollator auch eine Infrastruktur hast, so wie eben Vorgängergenerationen auch irgendwann gemerkt haben dass so ein Nervthema wie Barrierefreiheit auch was mit ihnen selbst zu tun hat, nur halt nicht akut. Ein anderer Verkehrsmix kann letztlich auch für passionierte Brummer ein Gewinn sein, weil das Auto nun mal mehr Raum braucht als andere Verkehrsteilnehmer, so kann ein anderer Mix am Ende des Tages auch alle Verkehrsteilnehmer entlasten und so können die auch mal wieder Auto fahren statt Auto stehen.
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>Es ist einfach wie es ist. Kein Weitblick bei Strukturplanungen hat uns dahin gebracht wo wir sind. Und so wie man da die Strukturen priorisiert hat, entstand ein Ungleichgewicht. Wäre Platz da, könnte man das Ungleichgewicht durch Neubau beheben, da der fehlt muss der bestehende Raum konsolidiert werden. Weil weiter so ist letzten Endes weiter Scheiße, und zwar für alle, und für manche halt ganz besonders.
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>Ist doch alles cool? Ist doch alles normal?
>Diese Agendafotzeleien mit ihren Schmutzkampagnen und Grabenkämpfen find ich einfach nur nervtötend. Wir sind _eine_ Gesellschaft und nicht in einem verkappten Bürgerkrieg.
Absolut. Das ist ja das was mich hier lokal zunehmend stört. Es wird kein Dialog gesucht sondern vermeintliche Lösungen präsentiert von einigen wenigen, die die Bedürfnisse der Anwohner oftmals gar nicht kennen oder völlig falsch einschätzen.
Ich fahre selbst viel Fahrrad und bin auch ein engagierter Kämpfer für eine Verbesserung der innerstädtischen Fahrradinfrastruktur, ich bin mir aber bewußt darüber das es nur mit Fahrrädern auch nicht funktioniert und eben alle Belange in Entscheidungen berücksichtigt werden müssen.