| Re:Vettel-Interview im Spiegel |  |
>Es ist aber so. Grün wählen muss man sich leisten können. Ich kenne keinen Grünen-Wähler, der annähernd die Askese lebt, die meine CDU-wählende furzkonservative katholische Oma gelebt hat. Die hat sich quasi bis auf Salz, Pfeffer und Mineralwasser und ab und zu ein Stück Fleisch von dem ernährt, was auf ihrem Grundstück gewachsen ist. Auto gefahren ist die nie. Grün wählen ist ein Feigenblatt für hedonistischen Lebensstil. Sämtliche Grünen-Wähler die ich kenne fahren einen X5 o.ä., fliegen in den Urlaub und trinken nicht Wasser aus Bad Vilbel (10km von Frankfurt), sondern Vittel oder Pellegrino.
Wie schon von mj auch angemerkt - du hast da, vielleicht auch durch das Umfeld, eine etwas verzerrte Wahrnehmung.
Ich verdiene in meiner Position bestenfalls okay, und wähle dennoch schon seit Ewigkeiten Grün. Ich fahre kein Auto, nie einen Führerschein besessen, ich trinke Leitungswasser aus einem Sprudler, schaue bei Obst, Fleisch und Gemüse, saisonal und regional zu kaufen.
Und ich kenne jetzt ein paar Leute, die das so halten, und jetzt nicht im öffentlichen Dienst sind, was ja auch gerne Grünen unterstellt sind.
Und Nein, ich hab jetzt auch nicht in Askese gelebt, ich bin recht viel gereist, aber - das erwartet auch Niemand. Aber eben auch kein "YOLO! WEITER SO WIE BISHER", da gibt es wie bei allem einen Mittelweg.
Und wie gehabt, in 16 Jahren CDU/SPD ist es nicht so, dass die Mittel- und Unterschicht da mit sonderlich mehr Kohle in den Taschen rausgelaufen ist. Ganz im Gegenteil, was wir als (untere) Mittelschicht kennen, verschwindet immer mehr und viele Leute, die jetzt in Berufen stecken, in denen man mit maximal 2500 Brutto rausläuft, was beispielsweise das durchschnittliche Gehalt eines Verkäufers ist, kommen schon seit Jahren kaum mehr über die Runden, während Spitzenverdiener immer besser dastehen.