Thema:
Re:Kochfragen (Köcheln in der Pfanne) flat
Autor: Phil Gates
Datum:27.06.21 11:42
Antwort auf:Re:Kochfragen (Köcheln in der Pfanne) von Rocco

>>Was haust Du an Zutaten rein? Ich war sehr erstaunt, als meine Mutter mir das Rezept meiner Oma gegeben hat
>
>Meine Mutter war in den 80ern mit dem italienischen Koch im Mainzer Staatstheater gut befreundet und hat sich sein Bolognese-Rezept abgeschaut. Dieses ist vermutlich bereits für den deutschen Gaumen angepasst, hat jedenfalls nichts mit der Ur-Bolognese zu tun, wie man sie aus Dokus im TV kennt. :-) So oder so, seit fast 40 Jahren kommt das bei mir so auf den Tisch, wenn Bolognese selbst gekocht wird:
>
>- Fein gehackte Zwiebeln in reichlich nativem Olivenöl anbraten
>- 800gr Hackfleisch (Halb/Halb) gemeinsam mit gehacktem Knoblauch dazugeben, Salzen, Pfeffern, weitgehend durchbraten.
>- Den Topf mit passierten Tomaten und Wasser 50/50 auffüllen und zum Kochen bringen. Wir nutzen dazu 2x 800ml Flaschen mit passieren Tomaten, die wir nach Entleerung anschließend nochmal mit Wasser auffüllen und dieses dann dazugeben.
>- Einen Stangenlauch, eine halbe Selleriewurzel und ein paar Karotten schälen. Den Lauch in 2-3 Stücke portionieren sowie den Sellerie in 3-4 Blöcke schneiden. Die Karotten im Ganzen lassen oder maximal halbieren wenn der Topf zu klein ist.
>- Diese groben Gemüsestücke einfach dazugeben und unterrühren.
>- Hitze runter und 3-4 Stunden so köcheln lassen, dass es sanft vor sich hin blubbert. Den Deckel dabei ein Stückchen zur Seite schieben, damit das Ganze reduzieren kann - gelegentlich mal umrühren.
>- Das Gemüse nimmt man dann zum Schluss wieder raus. In der Soße über Stunden weich gekochter Sellerie bzw. Karotten schmecken übrigens richtig gut finde ich - nasche das teilweise vorab weg. Vielleicht ist das aber auch so ein Kindheitsding...
>
>Dann muss man eigentlich nur noch Abschmecken, z.B. mit etwas Oregano oder gegebenenfalls noch einen Schuss Tomatenmark für eine noch bessere Bindung.
>
>Ergibt imho eine wunderbare Bolognese, kräftig im Geschmack und in einer tollen Konsistenz für die Spaghetti oder welche Nudeln auch immer. Die Soße eignet sich auch sehr gut für eine Weiterverarbeitung zur Lasagne. Die Menge reicht locker für vier gute Esser - ansonsten frieren wir auch in der Regel den Rest ein. Aufgewärmt schmeckt das Ganze nämlich auch sehr gut.
>
>Greets
>Rocco


Danke :-) Bis auf das Wurzelgemüse geht das ja stark in die Richtung des Rezeptes meiner Oma. Es ist einfach erstaunlich, mit wie wenigen Zutaten, die man eh zuhause hat, man so eine geile Soße hinbekommt. Vor ein paar Jahren habe ich zu Weihnachten Filetsteaks mit Café de Paris-Soße gemacht. Das war schon einiges an Arbeit. Und Sherry, Cognac, Estragon etc. pp. sind auch keine Zutaten, die wir üblicherweise im Haushalt haben. Der Sherry und der Cognac stehen immer noch im Regal, weil wir das weder trinken noch regelmäßig in der Küche benutzen. Wenn ein Italiener Alkohol an ein Essen kippt, dann idR Rotwein, und den hat man ja meistens eh daheim… das ist sehr bodenständig und genial ;-)

gesendet mit m!client für iOS


< antworten >