Thema:
Re:Ohne Kernkraft wird der CO2 Ausstoß nicht sinken flat
Autor: _bla_
Datum:24.06.21 11:18
Antwort auf:Re:Ohne Kernkraft wird der CO2 Ausstoß nicht sinken von Telemesse

>Alle Möglichkeiten werden nie ausgereizt sein. Ich bin da jetzt auch nicht so im Thema aber so Talsperren wie z.b. Hohe Warte in Thüringen oder Pumpspeicherkraftwerke mit hohen Kapazitäten sind ja schon Megabauwerke mit nicht unerheblichem Eingriff in die Natur und langen Planungs- und Bauzeiten. Ich fände das auch gut wenn hier Kapazitäten erweitert werden können, denke aber das die aktuellen Regelungsverfahren aus solchen Projekten Jahrzehnteaufgaben machen.

Erweiterungen der Speicherkapazität sind sicher immer sehr große Bauvorhaben. Wobei ich halt eigentlich der Meinung bin, das es gerade eine Aufgabe der Union wäre, sich gegen Naturromantik zu positionieren und den Leuten zu vermitteln, das eben auch Kompromisse gemacht werden müssen und ähnlich wie beim Braunkohleabbau in der Vergangenheit auch bspw. mal kleinere Umsiedelungen nötig werden. Neben der Speicherkapazität ist für die Nutzbarkeit aber auch wichtig wie schnell Strom entnommen und gespeichert werden kann. Erweiterungen in diesem Bereich lassen sich wesentlich leichter vornehmen.



>Zebra Akku sagt mir jetzt nix. Generell wäre es schon sehr hilfreich es gäbe günstige Speichertechnik mit der man zumindest mal 24-48 Stunden dezentral puffern könnte. Das würde schon viel helfen den produzierten Strom von Kleinanlagen lokal direkt selbst zu verbrauchen, was imo sinniger wäre als ständig große Strommengen im Netzt hin und her zu schieben.

Das sind Akkus auf Basis von Kochsalz und Nickel mit ziemlich einfachem Aufbau. Die Energiedichte liegt zwischen Bleiakkus und Lithiumionen. Besonders daran ist, das du eine Betriebstemperatur von 300 C hast. Deshalb brauchst du eine Heizung und Wärmeisolierung. Bei kleinen Akkus ist das problematisch, aber gerade bei großen Akkus reduziert sich das Problem sehr stark, weil das Verhältnis von Akkuvolumen zu Oberfläche immer günstiger wird und anteilig immer weniger Aufwand für Heizung und Isolation anfällt.
Aber auch ganz konventionelle Lithium-Ionen Akkus sind durchaus praktikabel und können genug Kapazität liefern. In privaten Haushalten werden rund 4.4 kWh pro Tag und Person verwendet. VW hat wohl LithiumIonen Akkus für unter 100 Euro pro kWh eingekauft. Speicherkapazität für 1-2 Tage ist also relativ billig machbar, die derzeit hohen Preise ergeben sich hauptsächlich aus den kleinen Stückzahlen und dem Installationsaufwand. Man muss da schon schauen, ob ein völlig dezentraler Ansatz nicht unnötig teuer ist.

Akkus sind halt auch die Luxuslösung, die nur sehr geringe Verluste aufweisen. Sowas wie ein thermischer Speicher hat halt deutliche Verluste bei der Speicherung, aber dafür ist halt das Verhältnis zwischen Kosten und Kapazität wesentlich günstiger.

>Kommt sicherlich auch auf die Jahreszeit und auf die Verbraucher an. Ich war jetzt gedanklich eher bei Privathaushalten in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Und da ist es schon so das tagsüber der Energieverbrauch merklich geringer ist weil eben viele Leute gar nicht zu Hause sind.

Die privaten Haushalte nutzen halt nur 25% des gesamten Stromverbrauchs. 50% geht in die Industrie und viel Verbrauch entsteht halt genau wenn die Leute arbeiten.

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