Thema:
Re:Ohne Kernkraft wird der CO2 Ausstoß nicht sinken flat
Autor: Telemesse
Datum:24.06.21 09:07
Antwort auf:Re:Ohne Kernkraft wird der CO2 Ausstoß nicht sinken von _bla_

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>>Hört sich an wie O-Ton Baerbock. Doch leider ist die Realität nicht so simpel wie es sich anhört.
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>Hast du nicht gerade verkündet, es wäre im Grunde egal, wie realistisch politische Vorschläge sind, Hauptsache ein zuversichtliches Zukunftsszenario wird vermittelt? ;)
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Nicht ganz. Ich hatte gesagt das die Vermittlung eines zuversichtlichen Zukunftsszenarios sicher besser geeignet ist um im Wahlkampf stimmen abzugreifen als die Wahlschaafe mit harter Realität und düsteren Prognosen zu konfrontieren.

>>1. Pumpspeicherkraftwerke gibt es bereits dort wo es topographisch möglich ist. Leider sind deren Kapazitäten limitiert und nicht beliebig steigerbar. D.h. die sind ein Baustein, der bereits jetzt genutzt wird.
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>Natürlich sind Pumpspeicherkraftwerke durchaus begrenzt, das heißt aber nicht, das dort schon alle möglichkeiten ausgereizt sind. Es gibt hier durchaus noch erhebliche Steigerungsmöglichkeiten.
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Alle Möglichkeiten werden nie ausgereizt sein. Ich bin da jetzt auch nicht so im Thema aber so Talsperren wie z.b. Hohe Warte in Thüringen oder Pumpspeicherkraftwerke mit hohen Kapazitäten sind ja schon Megabauwerke mit nicht unerheblichem Eingriff in die Natur und langen Planungs- und Bauzeiten. Ich fände das auch gut wenn hier Kapazitäten erweitert werden können, denke aber das die aktuellen Regelungsverfahren aus solchen Projekten Jahrzehnteaufgaben machen.

>>2. Akkus: Viel zu geringe Kappazität. Mit aktueller Technik wäre das benötigte Speichervolumen nie zu erreichen.
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>Doch, da geht es viel mehr um Skaleneffekte, bspw. Zebra Akkus bestehen aus lauter preisgünstigen und in ausreichenden Mengen vorhandenen Rohstoffen. Die Nachteile, die sie als Akku für E-Autos haben (Energiedichte, Betriebstemperatur), spielen bei einer Verwendung als stationärer Energiespeicher kaum eine Rolle. Und: Wir werden nicht so viel Speichervolumen brauchen, damit wir einfach nur im Jahresdurchschnitt ausreichend viel Strom produzieren. Der Speicherbedarf dafür wäre in der Tat gigantisch. Es wird Zeiten im Jahr geben, wo wesentlich mehr Strom produziert werden könnte, als verwendet werden kann. Neben Speichertechnologie kann es sich aber auch lohnen, in manchen Bereichen mit extrem hohen Energieverbrauch große Produktionskapazitäten zu schaffen und dann halt nur dann zu produzieren, wenn gerade sehr viel billiger Strom vorhanden ist. Das Aluminium für das ganze Jahr wird dann halt in der warmen Jahreshälfte produziert. Das braucht dann zwar zusätzliche Fabriken, profitiert dann aber von extrem günstiger Energie.
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Zebra Akku sagt mir jetzt nix. Generell wäre es schon sehr hilfreich es gäbe günstige Speichertechnik mit der man zumindest mal 24-48 Stunden dezentral puffern könnte. Das würde schon viel helfen den produzierten Strom von Kleinanlagen lokal direkt selbst zu verbrauchen, was imo sinniger wäre als ständig große Strommengen im Netzt hin und her zu schieben.

>>3. Der Strom muss dann vorhanden sein wenn er benötigt wird. Im Sommer bei schönem Wetter ist der Bedarf aktuell gering und die Einspeisung durch Photovoltaik hoch und somit unnütz. Zu den Zeiten wo Strom benötigt wird kommt dagegen nicht viel Strom vom Dach.
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>Tagsüber ist der Bedarf wesentlich höher als in der Nacht, auch völlig ohne Klimanlagen und da gibt es eben auch wesentlich mehr Solarstrom. Derzeit ist es so das die Speicherkapazitäten gar nicht genutzt werden um tagsüber überschüssigen Solarstrom zu speichern, sondern Nachts wird Strom aus Braunkohle und Kernenergie gespeichert, um sie dann Mittags zu den Tagesspitzen wieder freizugeben.
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>[https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Tagesverlauf_des_Stromverbrauchs.svg]


Kommt sicherlich auch auf die Jahreszeit und auf die Verbraucher an. Ich war jetzt gedanklich eher bei Privathaushalten in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Und da ist es schon so das tagsüber der Energieverbrauch merklich geringer ist weil eben viele Leute gar nicht zu Hause sind.
Wir merken das z.b. wenn wir Blockheizkraftwerke (Gasturbinen) verbauen, die ja vorrangig Strom produzieren. Das funktioniert erst bei Wohnanlagen mit wenigstens 30-40 Einheiten, weil sonst der Strom und Wärmebedarf tagsüber zu gering ist als das sich die Anlagen effizient betreiben lassen würden.


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