Thema:
Re:generelle Überprüfung? flat
Autor: Phil Gates
Datum:21.06.21 14:43
Antwort auf:Re:generelle Überprüfung? von ChRoM

>>Ich glaube, auch hier nzgl. Statistiken darf man wie immer: differenzieren. Das Unfallgeschehen U25 spricht eine deutliche Sprache, es gäbe naheliegende, einfache Maßnahmen hier aktiv zu werden. Jährliche Nachschulung / Sensibilisierung, Fahrsicherheitstrainings, ...
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>Bei alten Autofahrern kannst Du davon ausgehen, dass jeder irgendwann gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist ein Kfz sicher zu lenken, daher macht eine regelmäßige Überprüfung ab einem gewissen Alter Sinn.


Mein Stiefvater ist jetzt 70, und der fährt immer noch um Welten besser Auto als ich, und ich würde mich auch als erfahrenen und guten Autofahrer bezeichnen. Sicher, wenn man einen Schlaganfall hatte oder der Rücken so steif ist, dass man nicht mehr den Kopf drehen kann, oder den grauen Star hat oder quasi vom Zivi ins Auto gehoben werden muss, dann sollte man es lassen. Das ist aber in der Regel erst dann der Fall, wenn man wirklich so greis ist, dass man eh im Bett liegt und gepflegt werden muss. Wer noch ein selbstbestimmtes Leben führen kann, ist in der Regel auch fit genug, Auto zu fahren. Man muss ja nicht 200 auf der Autobahn fahren. Ältere Leute haben in der Regel auch hochwertigere Autos mit allerlei Elektronik, die Fehler ausmerzt oder darauf hinweist. Meine Großtante ist 96 Jahre alt und fuhr bis vor wenigen Jahren einen A8, 2014 ist sie mit 89 noch zur Beerdigung ihrer Schwester 200km gefahren. Jetzt hat sie downgesized und fährt Golf. Die fährt nur noch zum Einkaufen und zum Friedhof, immer dieselben Strecken. Das halte ich schon für vertretbar.

>Bei jugendlichen Lenkern kannst Du aber nicht automatisch davon ausgehen, dass alle unvernünftig und unverantwortungslos fahren, auch wenn der Anteil dieser Gruppe unter jungen Fahrern natürlich höher ist.


Es hat doch nicht einmal was mit unvernünftig oder verantwortungslos zu tun. Ohne Erfahrung ist die Chance, ein Auto bei Aquaplaning, Blitzeis, plötzlichen starken Seitenwinden etc. wieder unter Kontrolle zu bekommen erheblich geringer, als wenn man schon 200.000km auf dem Buckel hat. Da kann der Fahrlehrer noch so viel in der Theorie erklären, das muss man mal selbst erlebt haben, idealerweise beim Fahrsicherheitstraining mit Instruktor auf einer abgesperrten Fläche.


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