| Wundert mich nicht. |  |
Mein Freundeskreis ist wie auch ich zu 99% links der "Mitte" anzusiedeln (akademisch, künstlerisch/geisteswissenschaftlich/sozial verortet, 30-40 Jahre alt) und ich höre auch dort in den vergangegen Jahren immer öfter Sätze wie "Ich habe mich mein Leben lang immer links verortet und würde nie rechts wählen, aber so, wie es die Linken da heute identitätspolitisch übertreiben, damit kann ich mich fast ebenso wenig identifizieren wie mit den Rechten."
Klar gehen sie damit zum großen Teil auch einer rechten Strohmann-Diskussion auf den Leim.
Ändert aber nichts am Sachverhalt und den anschließenden realpolitischen Ergebnissen.
Kann man natürlich alle als Idioten abtun und als Wähler aufgeben. Aber dann muss man halt auch damit Leben, dass wir in den Parlamenten bald nur noch rechte Mehrheiten haben. Denn allein mit verkleidetem Linksliberalismus aka progressivem Neoliberalismus (der bekanntlich alle Arten von Ungleichheit ablehnt – mit Ausnahme der ökonomisch bedingten [Crouch 2021]) wird man keine Mehrheiten mehr erzielen.