Thema:
Nein. Solange es keine kostengünstigen Alternativen gibt flat
Autor: Telemesse
Datum:04.06.21 08:18
Antwort auf:weil es Sinn macht! von dixip

>CO2 soll teurer werden, also sollte diese Bepreisung natürlich auch dort stattfinden, wo sie klar dem CO2-Ausstoß zuzuordnen ist. Und beim Kraftstoff ist die Zuordnung völlig eindeutig. Wer viel tankt, stößt viel CO2 aus.
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Das Ziel ist das CO2 eingespart werden soll. Die Verteuerung von CO2 ist nicht das Ziel sondern ein Werkzeug um dieses zu erreichen.

>Von daher sollten die Benzinpreise in der Tat steigen, idealerweise kontinuierlich.
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>Auf der anderen Seite ist es völlig richtig, dass aus sozialen Gesichtspunkten diese Preissteigerungen ungerecht sind, sie treffen diejenigen deutlich stärker, die sich am wenigsten dagegen wehren können: Familien, Alleinerziehende, die unteren Schichten, die sich eben nicht mit Geld das bessere Leben kaufen können. Die kein neues Auto fahren, sondern ein 10+ Jahre altes, die nicht mit dem Fahrrad fahren können, weil der Weg von der bezahlbaren Wohnung zum schlecht bezahlten Job viel zu weit ist, Arbeitszeiten zu problematisch sind, um ÖPNV zu nutzen oder weil man auf dem Weg zur Arbeit die Kinder noch zu Kita/Schule bringt etc. etc.
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>Die CO2-Bepreisung sollte aber nicht soziale Fragen beantworten, sondern ausschließlich der Auseinandersetzung mit dem Klimawandel dienen.
>Die soziale Gerechtigkeit darf dann über eine Klimaprämie angegangen werden.
>Die erlaubte CO2-Menge pro Kopf kann man definieren, über den CO2-Preis ergibt sich daraus die Monats-/Jahresprämie, die jeder erhält (also Steuererstattung oder direkt). Davon darf man dann anschließend wieder die CO2-Gebühren bezahlen.
>Wer mehr CO2 verbraucht, darf nachzahlen, z.B. für Interkontinentalflüge, wer weniger verbraucht, profitiert finanziell.


Natürlich muss ein CO2 Bepreisung auch soziale Fragen beantworten und diese ganzen Prämienmodelle sind ja alle gut und schön, dazu muss man sich aber nur die folgenden zwei Fragen stellen:
1. Ab wann gibt es durch die CO2 Bepreisung höhere finanzielle Belastungen?
2. Sind diese Prämienmodelle überhaupt umsetzbar? Wenn ja wann ist frühestens mit deren Einführung zu rechnen?

Wie unschwer zu erkennen ist kommen die Belastungen sofort und die theoretischen Erleichterungen vielleicht irgendwann mal oder auch nie.

De Facto wird erstmal einfach Energie verteuert ohne das für die meisten überhaupt realistische Alternativen, geschweige denn finanzielle Entlastungen in Aussicht sind.


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