| Re:Good Call, aber |  |
>>>Mangelnde Aufarbeitung der NS Zeit in der DDR so dass diese Denkweise dort als legitimer akzeptiert wird oder wie erklärt sich der deutlichere Hang zur blau-braunen Fraktion?
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>>In meiner Schulzeit waren Antifaschismus und die NS-Zeit omnipräsent. Ich habe in meinen ersten 7 Schuljahren sehr viel über die Zeit gelernt und es wurde intensiv in der Schule behandelt. Daran kann es nicht liegen.
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>Da wäre ich vorsichtig - das Thema wurde als reines Westthema behandelt, in der DDR gab es offiziell ja keine Ausländerfeindlichkeit, das ist schon etwas anderes als sich damit auseinandersetzen zu müssen, dass es Faschos halt auch vor der eigenen Haustüre gibt.
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>[http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/11748]
Das ist schon ein wenig differenzierter. Zunächst einmal glaube ich, dass das Thema Schulbildung als Ursache für rechte Gesinnung etwas überschätzt wird. Die spielt sicherlich eine Rolle, aber bei Weitem nicht die, die ihr häufig zugedacht wird. Die Leute wissen häufig sehr genau, was sich zu der Zeit abgespielt hat. Die tragen häufig eher einen tiefen Hass gegen alles Fremdartige in sich. Seien es Juden, Türken, Vietnamesen, ja sogar der vermeintlich "arrogante Wessi" taugt bei Vielen noch als Feindbild. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Ein kollektiver Minderwertigkeitskomplex (und damit die merkwürdige Identitätsbildung) spielt hier aber IMO eine sehr große Rolle.
Ein erheblicher Anteil der AfD-Wähler im Osten ist nicht älter als 44 Jahre. Das heißt, sie waren zur Zeit der Wende 12, zur Wiedervereinigung 13. Die haben also ab da Unterricht nach einem westlich geprägten Lehrplan erhalten. Sogar Erstwähler wählen im Osten erstaunlich häufig AfD. Nicht Schulbildung, sondern eher "Herzensbildung", wenn ich den etwas esoterischen Begriff mal verwenden darf, ist das Problem.
Dass das Thema als aktuelles Problem in der DDR titgeschwiegen wurde, spielt selbstverständlich auch eine Rolle. Das brach nach 89 an die Oberfläche.