Thema:
Re:Shit hitting the US fan flat
Autor: Fritz Schober
Datum:15.05.21 10:45
Antwort auf:Re:Shit hitting the US fan von jokerone

>So siehts aus. Inflation bedeutet sowieso das fast alle assets nominal steigen, weshalb das ausgangsposting auch irgendwie unsinnig ist.

Die meisten Aktien fallen während Inflationen. Hängt auch davon ab in welchen Sektoren man Aktien gekauft hat
[https://www.capital.de/geld-versicherungen/die-grossen-halbwahrheiten-der-geldanlage-45]

Quote:

„Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Aktien bei Inflation schlecht abschneiden.“ Mit diesem Satz in einem Artikel des Wirtschaftsmagazins „Fortune“ rüttelte Warren Buffett 1977 an einem Grundgesetz der Börse: Aktien sind verbriefte Anteile an Maschinen und Fabriken, also Sachwerte. Sie profitieren von Innovationen und Effizienzsteigerungen und schützen so vor Inflation.

Die Investorenlegende argumentierte, dass Renditen aus Aktienanlagen Kaufkraftverluste langfristig nicht ausglichen, da die Erträge nicht mit der Inflation stiegen. Buffett belegte sein Urteil mit statistischen Befunden: So seien in den Inflationsjahren 1965 bis 1975 die Erlöse der 500 umsatzstärksten US-Firmen real kaum gewachsen. Höhere Preise für ihre Produkte wurden von gestiegenen Kosten für Maschinen und Rohstoffe wettgemacht. Die Vermutung, die Renditen von Investitionen würden steigen, wenn nur der Kreditanteil der Finanzierung zunehme, erwies sich ebenfalls als falsch. Langfristig führe eine höhere Verschuldung zu einem schlechteren Rating und steigenden Zinsen. Dass Kredite billiger würden, sei unwahrscheinlich, da Gläubiger bei steigenden Preisen höhere Zinsen verlangten – erst recht, wenn das Zinsniveau steige.

Und schließlich zeigte Buffett, dass Firmen nicht in der Lage sind, die Inflation auf die Kunden abzuwälzen: Denn die Kosten für Arbeit, Rohstoffe und Energie würden in einer Inflation wohl kaum schrumpfen. So seien zwischen 1965 und 1975 die Margen im produzierenden Gewerbe gefallen.
Buffetts Erkenntnisse stützt eine Langzeitstudie der Credit Suisse und der London School of Economics (LSE): Über 112 Jahre, von 1900 bis 2012, untersuchten Analysten den Zusammenhang zwischen realen Aktienerträgen und Inflationsraten in den 19 wichtigsten Industrieländern der Welt. Eine Regressionsanalyse ergab einen Korrelationskoeffizienten von minus 0,52 – was einen relativ starken Zusammenhang zwischen Inflation und sinkenden Aktienerträgen beweist.

Solange die Inflation moderat bleibt, halten sich die Einbußen bei der Wertentwicklung in Grenzen. Bei Werten von zwei Prozent ergeben sich laut den Analysten Renditen von rund zehn Prozent, bei einer Inflation von drei Prozent bleiben sieben Prozent übrig. „Langfristig war ein Investment in große Industriewerte sehr aussichtsreich“, sagt Historiker Plumpe. „Wer in solche Werte investiert hat, konnte sein Vermögen sichern – trotz Inflation.“


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