Thema:
Re:Pfui: Genderoverkill gerade bei Maischberger flat
Autor: Pezking
Datum:13.05.21 16:57
Antwort auf:Re:Pfui: Genderoverkill gerade bei Maischberger von Atlan

Grundsätzlich finde ich diesen englischen Ansatz interessant und auch nicht verkehrt.

Aber den argumentativen Ausflug hier unterschreibe ich nicht:

>Es gibt bei dieser Erklärung nur ein Problem: Die Standardvorstellung der meisten Berufsbezeichnungen ist nicht nur die eines Mannes, sondern die eines weißen, christlichen, heterosexuellen Mannes. Wenn es also eine Wortform für weibliche Berufsausübende braucht, bedarf es dann nicht genauso einer Wortform für jüdische oder schwarze oder schwule Berufsausübende mit Behinderung? Wenn es wichtig ist, ein Wort zu verwenden, das die beiden Informationen „Bundeskanzler“ und „Frau“ oder „Schriftsteller“ und „Frau“ enthält, wäre es dann nicht genauso richtig, auch die Information „jüdisch“ in das Wort aufzunehmen? (...)

Jeder hat nun mal ein Geschlecht. Und wenn es divers ist. Das ist wahrscheinlich zusammen mit "lebendig/tot" die umfassendste lückenlose Kategorisierung von Menschen, die man nur durchführen kann.

Und ich sehe keinen Grund, warum man annehmen soll, dass man konsequenterweise auch viel kleinteiligere Kategorisierungen, die allesamt nur einen Bruchteil der Bevölkerung überhaupt betreffen, auf Augenhöhe zur Gendergerechtigkeit hieven sollte.

Ich glaube, der Trugschluss liegt hier in der Annahme, dass es bei gendergerechter Sprache um Präzision geht. Dabei geht es um Inklusion. Und da jeder die Frage die Frage nach m/f/d beantworten kann, wären damit schon direkt alle mit an Bord.


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