Thema:
Re:Stellenwert Doktorarbeiten flat
Autor: _bla_
Datum:11.05.21 21:32
Antwort auf:Stellenwert Doktorarbeiten von MOGli

>Stimme Dir weitgehend zu. Einzig ausschlaggebend sollte sein, ob großflächig abgeschrieben wurde oder nicht. Die Berichte und Artikel, die bei Guttenberg und anderen anschließend noch kamen, die Arbeit sei inhaltlich schlecht/seicht etc gewesen waren unnötig. Da gehört immernoch mindestens die betreuende Person dazu.

Ich finde das nicht unnötig. Das Urteil des betreuenden Professors ist nicht besonders aussagekräftig. Gerade deshalb ist es in vielen Fächern auch so, dass viel wichtiger als die Doktorarbeit, Veröffentlichungen auf Konferenzen und in Fachzeitschriften sind. Diese werden von mehreren anonymen Gutachtern beurteilt, was in der Regel ein ehrlicheres Urteil ermöglicht.

Und als Qualifikationsnachweis für einen Politiker ist eine Promotion dann interessant, wenn sie zeigt, das sich der Schreiber in ein sehr komplexes Thema reinarbeiten kann, neue Ideen entwickeln, gute analytische Fähigkeiten besitzt, usw. Eine gute Promotion eines Politikers halte ich also durchaus für ein positives Zeichen. Es muss kein unmittelbarer Zusammenhang zum jeweiligen Politikfeld bestehen, viele Fähigkeiten für eine gute Promotion nützlich sind, sind auch für gute Politik sehr hilfreich. Aber eine Promotion, die gerade eben diese Fähigkeiten nicht zeigt, die den Eindruck erweckt, sie sei nur dazu erstellt worden, um einen Doktorgrad zu erlangen, die zeigt eher das genaue Gegenteil. Nämlich das es sich hier eher um einen Schaumschläger handelt, der sich viel Mühe gibt, sein Image möglichst positiv zu gestalten, aber für den Inhalte zweitrangig sind.


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