Thema:
Recycllingquoten sind sehr niedrig flat
Autor: Rafael
Datum:02.05.21 07:18
Antwort auf:Deckel von der Schale trennen von thestraightedge

Ist vlt. etwas off-topic zu deinem Post, aber grundsätzlich sollte man im Kopf haben, dass das bloße in-die-gelbe-Tonne-werfen nur das Gewissen beruhigt. Ich finde es super, dass der Müll getrennt wird und überhaupt auch darauf geachtet wird, dass man richtig trennt. Allerdings sind diese erklärenden Piktogramme (weiter unten hat das jemand geschrieben) der Firmen hauptsächlich Augenwischerei. Zu 80%, wenn nicht sogar höher mittlerweile, werden Kunststoffe in der EU nur thermisch verwertet, was einfach Verbrennen bedeutet. Man gewinnt Energie und wertet das als Erfolg, jedoch ist die Verbrennung von Erdöl-basierten Kunststoffen, dazu gehören PP und PE (also die häufigsten), mit an der CO2 Belastung durch Ausstoss schuldig. Das Recyceln "lohnt" sich für Hersteller und Recycler schon länger nicht, spätestens seit dem die Chinesen die Rücklaufquoten gekündigt haben seit einigen Jahren. Wusstest ihr, dass 2/7 der typischsten Kunststoffarten überhaupt nicht recycelt werden können? Oder dass die Papierbecher, die mit dünnem Kunststoff ausgelegt sind, sogar verbrannt werden müssen (man kann das Papier vom Plastik nicht trennen, dazu gibt es keine Verfahren)?

Die Kunststoff- und Verpackungsindustrie ist die große Lobby hinter dem Mülltrennungssystem und die Augenwischerei, die dort seit Jahrzehnten betrieben wird ist traurig und manipuliert. Insbesondere geht man sogar dazu über mit großen Greenwashing Kampagnen uns weiter in Sicherheit zu wiegen, damit ja alles weiter gekauft wird. Mir kommt mittlerweile die Galle hoch, wenn ich "recyclebar" lese. Wenn ein Hersteller es nicht selbst macht, ist es Grunde gelogen. Es gibt in Deutschland ganze 6 Unternehmen, die eine Cradle-to-Cradle Zertifizierung besitzen.


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