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Re:der NRA-Chef bei der Elefantenjagd flat
Autor: token
Datum:28.04.21 15:12
Antwort auf:Re:der NRA-Chef bei der Elefantenjagd von thestraightedge

>Ja, alles nachvollziehbar. Es gibt vermutlich viele Dinge, die eigentlich total spannend sind. Ein Bankraub, eine Verfolgungsjagd, ein Einbruch - ich wette, das Adrenalin würde mich beflügeln. Es ist dennoch nicht ok.
>

Natürlich. Der Post war ja auch nicht als Legitimation dieser Form von "Freizeitgestaltung" gemeint.
Ich störe mich auch nicht an der Ablehnung sondern dem Mangel an Konsequenz aus solchen Erkenntnissen. Dabei will ich mich von sowas gar nicht freisprechen, tatsächlich warst auch du und deine Beiträge durchaus auch ein Faktor auf dem Weg die eigene Schuld im vollen Umfang anzuerkennen und Schritt für Schritt abzubauen.
Ich hab an andere Menschen auch keine höheren Ansprüche als an mich selbst, nur kann ich für mich selbst zumindest feststellen dass ich mir nie vorgemacht habe KEIN Arschloch zu sein um sich dann an artverwandtem Fehlverhalten anderer Menschen abzuarbeiten und das eigene Fehlverhalten im Einklang damit auszublenden. Lust am Geschmack oder Lust an Adrenalin, abstrahiert ist das ein gemeinsamer Nenner, nämlich Lust unter Inkaufnahme eines dafür notwendigen Leids.

Wenn du so einen Post absetzt stör ich mich nicht an Phrasen wie Psychopath...und würde diesen dennoch widersprechen.
Wenn solche Dinge aus Kehlen von Fleischfetischisten mit Veganertrolling kommen ist halt Triggertime.  

>Imo passt der Vergleich einfach nicht. Der Fleischkonsum ist inzwischen bei vielen Menschen so vom Tier entkoppelt, dass es einfach nur noch schmerzt. Zeig den meisten Konsumenten was in der Mast, Transport, Schlachthof so los ist, und ihnen kommen die Tränen. Zumindest bis zum nächsten Bruzzler-Grillabend.
>

JEDER weiß das.
Dass Industrie und Staat den Bürger geflissentlich im Selbstbetrug unterstützen heißt nicht dass er nicht auch mit anderen Impulsen konfrontiert wird. Und wie er damit umgeht, das entscheidet er selbst. Wenn die Entscheidung ist die Augen und Ohren zuzuhalten, dann kann er das so machen, aber es ist und bleibt eine selbst getroffene Entscheidung mit entsprechenden Konsequenzen. Und Wutposts über das Fehlverhalten anderer sind vieles, nur ganz sicher keine Absolution für die eigenen Verfehlungen.

>Die Menschen auf der Jagd töten aber Tiere für das eigene Vergnügen und die eigene Befriedigung. Sie schauen nicht weg, wenns passiert, so wie der Discounter-Fleischkonsument, sondern sie exerzieren genau diese Gewalt gegen Lebewesen.
>

Ja, und da ticken wir vielleicht einfach anders. Ich denk da nur, okay, immerhin ehrlich, immerhin kein Gelaber, einfach full frontal.
Und es fällt mir persönlich nicht schwer mich in sowas einzufühlen, weil halt komplett normale menschliche Abgründe.
Solche Abgründe wie im Vid sind mir fremd, für mich selbst wäre das kein Aufregendes Vergnügen sondern ein Trauma zu dem man mich mit vorgehaltener Waffe zwingen müsste, aber Abgründe an sich wo etwas Lust bereitet was man rational ablehnt sind zumindest mir nicht fremd. Und entsprechend sehe ich bei sowas halt auch nur normales menschliches Verhalten und keine Persönlichkeitsstörung.

>imo liegt Pez nicht falsch, dass diese Menschen grundsätzlich nicht in der Spur laufen.
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>Eine große Anzahl Gewalttäter, Serienmörder usw. beginnt mit Gewalt an Tieren.
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Klaro, aber da kommt wieder der Logiker in mir zum Vorschein der wieder Vorträge über Umkehrschlüsse und Kontrapositionen halten möchte und warum nur letzteres legit ist.

>Ich kann zumindest diesen Fingerzeig etwas komfortabler durchführen. Ich habe vor 25 Jahren genau diese Entschluss gefasst: ich kann mich nicht über die Tiertransport-Berichte im ARD aufregen, und dann die Gutfried-Wurst frühstücken. Also Fleischkonsum von 100 auf Null gefahren, über Nacht. Und nie wieder auch nur dran gedacht.

Der Post war auch nicht an dich gerichtet, er spiegelt nur einen generellen Unmut darüber wider, wie leicht es fällt zu urteilen und wie schwer zu reflektieren.


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