Thema:
Re:Mia san mia! flat
Autor: The Snake
Datum:15.04.21 19:15
Antwort auf:Re:Mia san mia! von Fred Labosch

>>>>>>Los Bayern, eins noch! Mir ist die CL zwar wurscht aber die Scheichs dürfen nicht gewinnen und sollen sich am besten gleich ganz ein anderes Spielzeug als Fußballteams holen.
>>>>>>
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>>>>>[https://fcbayern.com/de/club/partner]
>>>>>
>>>>>?
>>>>
>>>>@Fred Labosch:
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>>>>Ich denke, der Unterschied zu den von Milliardären unverhältnismäßig gesponserten Clubs ist doch ganz eindeutig der, dass sich der FC Bayern die lange Liste an (inter)nationalen Partnern durch jahrzehntelange sportliche Erfolge erarbeitet/erspielt hat.
>>>>
>>>>Und dies war bei den von Milliardären gesponserten Clubs eben ganz eindeutig nicht der Fall:
>>>>
>>>>Ganz gleich, ob Paris SG, Manchester City, FC Liverpool (...)
>>>
>>>Hier habe ich aufgehört zu lesen. Sorry, aber Liverpool hat auch in den Jahren vor dem Einstieg von Investoren im Jahr 2007 grosse Erfolge gefeiert und ich meine nicht nur den CL-Sieg von 2005.
>>
>>Grundsätzlich halte ich es für keine gute Idee, mitten in einem Text mit dem Lesen aufzuhören und dann gleichzeitig auf diesen zu antworten.
>>
>>Ich nenne dir an der genannten Stelle vier Klubs. Es könnten auch noch mehr als diese vier Klubs genannt werden. Auch wenn du der Meinung bist, dass dies auf den FC Liverpool nicht zutrifft: Ist dies deiner Einschätzung nach ebenso nicht für die anderen drei genannten Klubs zutreffend, sodass es einen Grund gibt, an dieser Stelle nicht weiterzulesen?
>>
>>Hättest du einen Satz weitergelesen, dann hättest du gelesen, dass diese Vereine vor den Milliardärs-Investments jahrelang im Niemandsland ihrer jeweiligen Liga-Tabellen standen.
>>
>>>[https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Liverpool_F.C._seasons]
>>
>>In Bezug auf den FC Liverpool trifft es dann eher zu, dass sie sich in der Liga ab 1991 immer im oberen Tabellendrittel platziert haben, jedoch nicht ein einziges Mal in der Zeit ab 1991 und vor allem ohne Investoren Meister geworden sind. Das steht in starkem Kontrast zu den konstanten und wirklich großen Erfolgen, die der Verein etwa 30 Jahre lang bis 1991 hatte.
>>
>>Somit würde ich (bis auf den Champions League-Sieg 2005, keine Frage) für einen Verein mit dieser jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte bis 1991 nicht von großen Erfolgen ab 1991 sprechen wollen, erst recht nicht in Bezug auf die Liga-Erfolge, auf die ich mich mit meiner Aussage beziehe.
>>
>>Würde der FC Bayern (mit einer dem damaligen FC Liverpool nicht unähnlichen Erfolgs-Historie) in der Bundesliga über 20 Jahre hinweg im Durchschnitt Vierter, Fünfter oder Sechster werden und dabei nicht einen einzigen Meistertitel gewinnen, würde niemand von einer von großen Erfolgen geprägten Zeit sprechen.


Zunächst einmal hast du leider noch nicht beantwortet, ob die drei weiteren von mir genannten Vereine für dich zutreffender erscheinen und falls dem so ist, warum du dann bei drei von vier für dich zutreffenden Beispielen aufhörst zu lesen. Das würde mich in jedem Fall einmal interessieren.

>Der Verein hatte in den 90er eine sehr schwere Zeit, eventuell noch Nachwirkungen von Heysel und Hillsborough in Verbindung mit einem Umbruch im Kader und Verein. Dazu kamen in dieser Zeit ManU und Arsenal dank sehr guter Trainer auf, später noch Chelsea mit ausreichend Oligarchen-Taschengeld. Hier trotzdem nicht völlig unterzugehen und weiter National und International Titel zu gewinnen zeigt für mich, dass der Verein nicht in deine Auflistung passt.

An dieser Stelle interessiert mich weniger, warum Liverpool ganz eindeutig nicht mehr den Erfolg der vergangenen 30 Jahre hatte. Mir war und ist es wichtig zu beschreiben, dass sie diesen Erfolg für sehr lange Zeit seit 1991 nicht mehr hatten. Und das gibst du ja mit deinen genannten Gründen auch zu. Jedoch: "Von völlig unterzugehen" habe ich nicht gesprochen. Völlig unterzugehen hätte für mich bspw. ein Abstieg in Liga 2 (oder sogar 3) bedeutet (siehe 1. FC Kaiserslautern).

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, dies auch nochmals mit den von dir verlinkten Daten aufzuzeigen:

In 30 Jahren bis einschließlich 1991:
- 13 Mal Meister
- 8 Mal Vizemeister

Durchschnittliche Liga-Platzierung von 1991 bis 2007 (16 Jahre, bis Investor laut dir gekommen ist):
- 4,375
- Nicht ein einziges Mal Meister
- Ein Mal Vizemeister

Durchschnittliche Liga-Platzierung von 2007 bis 2015 (8 Jahre, bis Investor + Fußball-Sachverstand von Klopp da waren):
- 5,25
- Nicht ein einziges Mal Meister
- Zwei Mal Vizemeister

Sich diesen langen Zeitraum von fast 25 Jahren irgendwie schönreden zu wollen, halte ich für eine ziemlich exklusive Meinung.

Außerdem schrieb ich wie schon zuvor erwähnt auch nicht von Pokal-Wettbewerben, sondern von der Liga. Die Liga-Meisterschaft zu gewinnen ist für mich ganz klar der aussagekräftigste Titel, da man hier über eine ganze Saison an über 30 + X Spielen gemessen wird. In einem nationalen Pokal-Wettbewerb kann es auch gut sein, dass man noch im Achtel- oder Viertelfinale auf einen Zweit- oder Drittligisten trifft oder man in einem internationalen Pokal-Wettbewerb (bspw. Verletzungs-)Glück oder -Pech hat (siehe jetzt Bayern im Champions League-Viertelfinale gegen Paris).

Du kannst es drehen und wenden, wie du möchtest:

Für mich ist auch der FC Liverpool gemessen an den großen, über 30 Jahre errungenen Erfolgen über 25 Jahre hinweg größtenteils für die Ansprüche dieses Klubs im Niemandsland ihrer jeweiligen Liga-Tabelle verschwunden und kann erst durch unverhältnismäßig hohe, sportlich bis 2015 überhaupt nicht zu rechtfertigende "Investitionen" von außerhalb wieder mit den ganz großen Vereinen mithalten.

Und das missfällt mir sehr.

>>
>>Hier somit vom "Niemandsland ihrer jeweiligen Liga-Tabellen" zu sprechen, halte ich auch in Bezug auf den FC Liverpool für absolut zutreffend.
>
>Platz 2-5 ist für dich Niemandsland einer Liga?


=> Siehe obigen Fakten-Check. Platz 4,375 (über den Zeitraum von 16 Jahren) bzw. Platz 5,25 (über den Zeitraum von 8 Jahren) entspricht nicht so ganz Platz 2-5. Platz 4-5 trifft es somit besser. Und das ist für jeden Klub mit den Erfolgen, wie Liverpool sie vor 1991 feiern konnte, deutlich zu wenig und gemessen an den Ansprüchen eines so großen Klubs für mich Tabellen-Niemandsland.

>>
>>Kannst du mir erklären, warum es aus sportlicher Sicht dann gerechtfertigt ist, dass sich der FC Liverpool trotz einer für diesen Klub unterdurchschnittlichen Phase ab 1991 aus dem sportlichen Nichts heraus ganz plötzlich Transfer- und Gehalts-Summen vergleichbar mit dem FC Bayern erlauben kann?
>
>Siehe oben, zwei Europapokalsiege (plus ein weiteres CL-Finale erreicht). mehrere Cups in UK gewonnen und mehrfach unter den Top 4 der PL (CL-Quali) ist nichts?


Noch einmal:

Ich sprach und spreche über die (aussagekräftige) Liga.

Platz 4-5 ist nicht "nichts", aber über die Dauer von etwa 25 Jahren deutlich zu wenig.

>>
>>>Also wenn ich wirklich so eine lange Rechtfertigung bräuchte, um mir meinen Lieblingsverein und dessen Platin-Partner schön zu reden, dann würde ich es schon mal hinterfragen, ob dies noch sinnvoller Zeitvertreib ist^^.
>>
>>Danke für den sicher nur gut gemeinten Hinweis, jedoch kann dir versichern, dass ich meine Person, mein Handeln und das, was ich mit meiner freien Zeit gedenke zu tun, jederzeit hinterfrage.
>>
>>Wie ich auch an anderer Stelle schon schrieb, bin ich kein Befürworter für (aus meiner Sicht) unmenschliche Arbeits- und Lebensverhältnisse.
>>
>>Und auch wenn "Qatar Airways" einer von sehr vielen anderen (und nicht aus Katar stammenden) Partnern des FC Bayern ist, muss dass nicht gleichbedeutend damit sein, dass alles, was beim FC Bayern entschieden wird, auch vollumfänglich meine Zustimmung oder die Zustimmung aller FC Bayern-Anhänger erfährt.
>>
>>Die von dir verlinkten "Hauptpartner & Anteilseigner" des FC Bayern sind jedefalls doch allesamt (wie auch die anderen dort zu sehenden Partner) nicht aus Katar? Korrigiere mich gerne, wenn ich etwas übersehe.
>
>Habe ich dies infrage gestellt? Der Verein wird auch sicher nicht von Doha aus geleitet. Ich fand nur den Kommentar (...die Scheichs dürfen nicht gewinnen...) sehr fraglich, wenn man doch selber jährlich mind. 10 Mio. Euro von dort bezieht.


Und ob: Mit deinem kommentarlosen Link auf die FC Bayern-Partner-Seite in Bezug auf die Aussage "die Scheichs dürfen nicht gewinnen" und einem dahinter gesetzten Fragezeichen hast du das sehr eindeutig in Frage gestellt. Eindeutiger geht es für mich eigentlich nicht mehr :)

>>
>>Daraus jetzt also einen größeren Zusammenhang vom FC Bayern zu Katar zu konstruieren, ist aus meiner Sicht nicht angemessen.
>
>Wirklich?
>
>[https://www.dw.com/de/fc-bayern-und-katar-eine-problematische-beziehung/a-56521731]


Interessant, damit weichst du zwar schon langsam vom eigentlichen Thema ab, aber nun gut.

Dieser Bericht zeigt nun also auf, dass der FC Bayern in einem größeren Maße mit Katar verbunden ist und die Verantwortung für alles (aus unserer Sicht) Ungute dort endlich übernehmen sollte?

Und Liverpool hat es laut dem Bericht "richtig" gemacht, weil sie sich 2019 zu den Arbeitnehmerrechten in Katar geäußert hatten (in welcher Form und mit welchem Inhalt wird nicht beschrieben), jedoch ebenfalls dort gespielt haben?

>Oder Rummenigge lobt Katar:
>
>[https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern-muenchen/article120961081/Rummenigge-will-sein-Gehalt-nicht-offenlegen.html]


Anmerkung: Dieser Bericht ist von 2013.

Und wie von mir geschrieben:

Nicht jeder FC Bayern-Anhänger (mich mitinbegriffen) steht auch zu allem, was unter anderem Kalle und Uli einem da verzapfen wollen bzw. was sie in jeder Situation tun/sagen.

>Dies ist für mich aber fast nur eine Randnotiz, meine Romantik zum Fussball ist eh fast tot.
>
>Der FC Bayern hat in den letzten Jahren aus meiner Sicht sehr viel Sympathie verspielt. Besonders die Auftritte von Hoeneß («Ich weiß, dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern.») oder Rummenigge (aka Rolex Kalle) so abgelassen und inszeniert haben ist für den Fussball einfach schädlich.
>
>[https://www.n-tv.de/sport/fussball/Nur-die-Wuerde-des-FC-Bayern-ist-unantastbar-article20679435.html]
>
>[https://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2021/03/fc-bayern-und-hoffenheim-wussten-bescheid-hopp-skandal-teils-inszeniert]


Entschuldige, aber hier weichst du mir nun zu sehr vom ursprünglichen Thema ab.

Natürlich war die "Menschenwürde-Pressekonferenz" peinlich, da sind wir uns doch wohl alle (und auch die Beteiligten) einig.

Aber dies und auch der Bericht darunter haben nicht mehr viel mit dem Ausgangsthema, welches ich angesprochen hatte, zu tun.

Ich bin weder der größte Freund von Kalle, noch von Uli, wenngleich die beiden natürlich zweifellos auch viel positives für den Verein bewirkt haben.

Vor allem aber bin ich Freund eines Fußballvereins, der sich über Jahrzehnte hinweg durch (fast durchweg) konstanten sportlichen Erfolg seinen wirtschaftlichen Erfolg erarbeitet und damit aus meiner Sicht auch verdient hat.

>>>Bei mir ist es so, dass mein Interesse am Fussball seit 2014 massiv abgenommen hat. Dies liegt auch am verstärkten Auftritt von Investoren, dabei ist es egal ob die aus Österreich, Walldorf oder Asien kommen. Dazu kommen Ablösesummen und Spielergehälter jenseits von Gut und Böse, sowie Meldungen von Tausenden toten Gastarbeitern in Katar. Da bleibt wenig Lust sich ein Spiel anzuschauen, selbst wenn LFC-Real im Free-TV kommt.
>>
>>Dann haben wir ja doch grundsätzlich dieselbe Auffassung zu diesem Thema?
>>
>>Das überrascht mich dann doch etwas.
>>
>>>Grüsse
>>
>>Grüße zurück.
>
>Nochmals Grüsse


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