| Re:Ich komm' einfach nicht los vom Fußball |  |
>Der Fluch des Erfolgs. Diese seltsame Gleichgültigkeit konnte ich Eurem Anhang schon 2017 beim Pokalsieg live anmerken. Die Post-Klopp-Depression scheint ziemlich langwierig und hartnäckig zu sein.
Jau, wobei es da mit Bus-Anschlag, Tuchel und so halt auch einfach zu viele Nebenkriegsschauplätze gab. Tuchel war letztlich einfach Gift für den Verein.
>Nach der Logik fehlen uns dann aber zwölf bis 15 Punkte, insofern würde sich für Euch eh nix ändern.
Klar, darüber hab ich auch schon nachgedacht. Aber ich glaube dennoch, dass schlechte Phasen wie beim BVB oder supergrottige Phasen wie bei Schalke durch Fans eher aufgefangen werden. All die Bumsvereine profitieren davon ziemlich sicher.
>Kann ich verstehen. Dortmund und Frankfurt sind sich aktuell ja nicht so wahnsinnig unähnlich, man spielt bereitwillig den Durchlauferhitzer für junge Talente, um so möglichst exorbitante Ablösesummen zu generieren.
Ja, nur hat der BVB da irgendwie eine Sonderrolle. In der Regel gehört er zu den internationalen Top 16, kann aber mit den allermeisten Clubs finanziell überhaupt nicht mithalten. In der Regel sind da die 17 bis 20-Jährigen die Leistungsträger und das reicht dann halt auch einfach nicht. Die kommende Saison wird für den BVB ohnehin schon eine mittelschwere Katastrophe und die vielen überbezahlten Gurken im Kader wirste da auch nicht los.
>Die freuen sich dann wie ein Keks, wenn sie bei uns erst mal den Durchbruch schaffen. Selbst wenn es sie dann doch relativ schnell zu spitzenmäßigeren Spitzenklubs zieht, bleibt da gerne mal eine gewisse aufrichtige Dankbarkeit zurück, wie zum Beispiel bei Jovic. Und auch die Fans nehmen es keinem dieser Spieler krumm, wenn sie für einen Arsch voll Geld nach England oder Spanien weiterziehen.
Kommt ja letztlich auch immer auf das "Wie" an. Natürlich haben BVB-Fans eher die Hoffnung, dass mal ein wirkliches Toptalent ein, zwei Jahre länger als vermutet bleibt, aber nem Gündogan oder einem Shinji hat's dann auch niemand so richtig übel genommen. Manche haben sich aber auch richtig daneben benommen und sind zurecht auch bei den Fans ziemlich unbeliebt. Wenn ich da nur an die Götze-Rückkehr denke, ey.
>Hinzu kommt aber auch, dass man bei der Eintracht größten Wert auf den Charakter der Spieler legt. Noch vor dem fußballerischen Talent. Da gibt es weit und breit keine ausufernden Instagram-Allüren zu beobachten. Im Kern verpflichten wir stets Spieler, die Fußball arbeiten - nur jetzt eben auch mit mehr Talent. Kategorie Kamada statt Huggel.
Kamada hätte ich übrigens gerne!
>Ja, das ist es natürlich nicht. Aber der BVB hat auch irgendwie keine...Identität. Es gibt kein "BVB-Gen". Eure größten Stars waren eben nicht austauschbar. Selbst wenn ihre Nachfolger sogar über noch mehr Talent verfügen, hapert es halt am Menschlichen. Und an der Mixtur. IMO ist Eure Kaderzusammenstellung schon seit einigen Jahren alles andere als optimal. Zuviel Fokus auf Hacke-Spitze-1-2-3, so dass Ihr nicht einmal merkt, was ein Seppl Rode zum Beispiel so alles kann. Und wie wichtig auch solche Arbeitsmaschinen für den Erfolg sind. Und für die Bindung zu den Fans.
Jau, die Kaderzusammenstellung ist für die Tonne. Aber ich hab's ja auch aufgezählt: Du kannst dich als BVB nur noch in suboptimalen Transfergefilden aufhalten. Ich würde den Job nicht machen wollen (ja, gut, für die Kohle natürlich schon), aber du kannst da inzwischen fast nur noch enttäuschen.
>Ich kann mich damit arrangieren - wir haben aber auch letztmals vor knapp 30 Jahren ernsthaft um die Meisterschaft mitgespielt. Und nach Jahren als Fahrstuhlmannschaft werde ich auch nie mehr mit dem Status "graue Maus" unzufrieden sein. Hauptsache 1. Liga.
Pfff, wenn Frankfurt kommende Saison die CL holen sollte, wirst auch du für immer und ewig versaut sein! ;)
>Wie gesagt: Es kann schon sehr helfen, wenn der eigene Verein beim Scouting den Charakter der Spieler über alles stellt.
Genau das gab's ja unter Klopp.