Thema:
Re:"Pachelbel-Cover" flat
Autor: publicmaw
Datum:08.04.21 17:20
Antwort auf:Re:"Pachelbel-Cover" von Mallard

>Die App hört sich spannend an, muss man sich das wie bei einem Theremin vorstellen?

Ein bisschen. Die genaue Mechanik hängt vom Track ab. Zwei Beispiele:

Harmonie-Track – Es gibt eine Akkordfolge und ein Tempo, und die rechte Hand ist als "Controller" definiert. Gespielt wird eine Note nur, wenn die Hand beim Einsatz der Note eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit hat. Je schneller die Hand, desto mehr Noten des Akkords werden gleichzeitig gespielt (und desto lauter). Je nach Höhe der Hand werden die Noten um Oktaven transponiert – die Spanne ist vorher vom Komponisten definiert.

Melodie-Track (am besten auf der anderen Hand) – Alles aus dem Harmonie-Absatz, außerdem: je schneller die Hand, desto mehr Noten werden in kürzeren Abständen gespielt. Außerdem ist die Melodie nicht festgelegt. Stattdessen wird, wieder basierend auf der Höhe der Hand, immer eine Note aus dem aktuellen Akkord ausgewählt (+ Transposition wie bei Harmonie).

Gespielt werden hier sowohl Samples als auch Live-Synths. Es lassen sich viele weitere Parameter verwenden. Beispielsweise kann man die Geschwindigkeit der Hände auch fließend auf die Wellenform von Oszillatoren mappen, oder ihren Abstand auf das Feedback eines Reverb-Effekts, oder alle möglichen Arten von Audio-Effekten und -Filtern wie Verzerrung, Lowpass, Delay etc. Oder man triggert durch Fußbewegungen einen Beat. Wenn man mit Samples/Audiodateien arbeitet, kann auch Timepitch zum Einsatz kommen; und und und…

Generell ist das Ziel aber nicht, ein Musikinstrument zu entwickeln, sondern dynamische Kompositionen zu entwerfen, die dann von den Spielern durch Bewegung interpretiert werden, so dass eine Wechselwirkung entsteht. D.h. die Kompositionen werden vorher erstellt. Es ist keine algorithmisch generierte Musik.

>Kann der (Midi?)-Output auf Notenskalen quantisiert werden?

Intern arbeitet das ganze mit MIDI, allerdings nur für die Noten-Nr., nicht für deren Länge und nicht für die Effekt-Parameter. Der Output ist reines Audio, d.h. die Noten werden von den Software-Instrumenten in der App gespielt und über Speaker oder Headset ausgegeben.

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>Gib auf jeden Fall Bescheid, wenn die App im Store verfügbar ist.


Gerne. Ich will Ende dieser Woche eine Test-Version fertig haben, wenn Du ein iPhone XS oder neuer hast, kannst Du sie gern ausprobieren. Schick mir in dem Fall einfach eine PM mit der E-Mail-Adresse, die Du für Deine Apple-ID nutzt, dann kann ich Dich einladen.

Marc-André


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