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Re:Wg Hauptmann und den 7.000 € fürn Kreisverband flat
Autor: Atlan
Datum:26.03.21 15:05
Antwort auf:Re:Wg Hauptmann und den 7.000 € fürn Kreisverband von Telemesse

Klar gibt's das als Einzelfälle in jeder Partei; die gerade mal wieder zutage tretende Tendenz ist aber so eindeutig wie unzufällig.

Es spielt bei sowas einfach eine Rolle, dass Konservative/Rechte und Progressive/Linke in der Regel nun mal unterschiedliche Motive haben, überhaupt in die Politik zu gehen (bewahren vs. verändern), und dementsprechend dort auch in unterschiedlichen Kreisen verkehren.

Plakativ gesagt (Ausnahmen bestätigen die Regel) und aus meiner persönlichen Erfahrung in Lokalpolitik und als Journalist:

Junge Linke/Grüne werden von wahrgenommenen Ungerechtigkeiten und Mißständen getrieben (sozial, ökologisch, etc.) und treffen/engagieren sich, um Dinge zu verändern, die ihr eigenes Leben oft gar nicht mal direkt betreffen. An den eigenen Geldbeutel denken die dabei gar nicht.

Ein Treffen der jungen Union hingegen ist eher sowas wie ein Unternehmer-Stammtisch (gerne in Anwesenheit alter Herren des lokalen Geldadels). Wo man nützliche Kontakte knüpft und politisch höchstens dafür sorgen will, dass die Rahmenbedinungen einem selbst und seinesgleichen als Profiteure des Status Quo etwas mehr zum Vorteil gereichen, aber alles andere möglichst so bleibt, wie es ist. Im Grunde sind viele dieser Menschen fast schon als "unpolitisch" zu bezeichnen; zumindest eher oberflächlich politisch, was das große Ganze und Systemfragen betrifft.

Und ich bin fest überzeugt, dass solche Charaktere und Lebensläufe einfach eher dazu neigen, sich gegenseitig etwas zuzuschustern, eine Hand wäscht die andere, und wo immer möglich eigene finanzielle/unternehmerische Vorteile zu ziehen. Ganz einfach, weil bei solchen Menschen Geld und Status einfach eine größere Rolle im Leben spielen als bei jenen, die ihr Leben dem Organisieren von Krötenwanderungen und Suppenküchen widmen. ;)


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