| Re:Finde den nicht gut |  |
>Ja aber genau das habe ich ja versucht anzumerken und kritisiere das am Newstest. Der Newstest unterstellt pauschal, dass Spiegel, ÖR etc. vertrauenswürdig und kein Fake ist. Aber Relotius oder z.B. auch die aktuelle Sache mit dem mdr, wo Interview-Inhalte rausgeschnitten werden, gibt mir eben das Gefühl dass ich nicht sagen kann "Diese Nachrichtenquelle ist gut, die andere ist schlecht".
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>Vielleicht habe ich das falsch rübergebracht, aber ich watsche nicht die Medien pauschal ab, ich hinterfrage die Güte dieses Tests :)
Okay, dass der Test im Detail Angriffspunkte hat stell ich gar nicht in Frage, dass der Test deswegen am Gütesiegel scheitert ist sehe ich nicht so, denn das worum es hier geht ist nicht die Message, Spiegel ist vertrauenswürdig, sondern die Message, ein großer Teil der Bevölkerung versteht Medien und Internet nicht.
Und Kernprobleme werden hierbei gut angerissen, am Ende braucht sowas dann imo auch einen gesunden Mut zur Lücke. Wenn jemand schon Probleme hat den Unterschied zwischen einem Artikel und Werbung zu erkennen, braucht man sich mit solch komplexen Details wie groß der ÖR ist, und dass da alles am Start ist, auch Boulevard, und dass auch ein "eher seriöses" Portal wie SPON Verwebungen hat die dazu führen dass man aufmerksam sein muss, obsolet.
Dies sind Detailprobleme in Sachen Medienkompetenz, im Test geht es eher um fundamentale Grundzüge, da sehe ich keinen Anlass die Wasserwaage rauszuholen um damit den ganzen Test in seiner Relevanz abzukanzeln.
Hier geht es um Dinge wie was ist Werbung, welche Interessenkonflikte haben Medienportale, wie werden aktuell mögliche Interessenkonflikte gekennzeichnet und wo findet das statt (seriöse Zeitungen) und wo findet es gezielt nicht statt (social media Kladderadatsch).
Dieses Pinzette rausholen um Glaubwürdigkeiten zu untergraben ist btw auch ein typisches Handwerkszeug populistischer Meinungsmache. Wer die Glaubwürdigkeit des Senders untergräbt braucht sich mit der Sendung nicht mehr zu beschäftigen.
Ein gewisses Grundvertrauen in spezifische Medienportale ist jedenfalls gerechtfertigt, und eine Forderung bei diesen unaufmerksam zu sein steht gar nicht im Raum, das Gegenteil ist der Fall. Die Forderung nach Medienkompetenz ist ja keine die bestimmten Portalen einen Heiligenschein ausstellt und sagt da sollst du alles fressen. Dennoch ist ein "ich glaub gar nix mehr, alles foll die Lüger" pures Gift für eine Demokratie und Blödsinn obendrein.
Kurz, der Test will nicht in Medienkompetenz schulen, weil das kriegt man in 5 Minuten eh nicht hin, er will auf die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung hinweisen. Und da kann man nur wiederholt auf Levis zweiten Link verweisen, das zu lesen ist dann aber nicht mehr so unterhaltsam wie rumzuklicken und im Anschluss zu nitpicken ;)