Thema:
Re:Finde den nicht gut flat
Autor: token
Datum:24.03.21 08:52
Antwort auf:Finde den nicht gut von Doc Ower

>Nicht, weil jetzt ausgerechnet Fefe darüber gebloggt hat, schon vorher hat mir diese Art von Test nicht gefallen. Insbesondere, weil vorausgesetzt wird, dass manche Medien per se vertrauenswürdig sind, was sie einfach nicht sind.
>

Was soll denn so eine Pauschalwatsche?
In Medien arbeiten Menschen und damit passieren auch Fehler und Dinge rutschen durch, überall. Das liegt in der Natur der Sache.

Dennoch sollte klar sein dass ein Mediennetzwerk dass aus der öffentlichen Hand finanziert wird und unabhängig ist und gewissen Regularien unterliegt die auch von anderen Stellen geprüft werden, anderen Spielregeln unterliegt als Mediennetzwerke die letztlich wirtschaftlichen Prinzipien ausgesetzt sind und sich anderweitig finanzieren müssen.
Und dass es in diesem Segment nochmal Abstufungen gibt. Nämlich dass es da Medienportale gibt die um Objektivität bemüht sind, und welche die es explizit nicht sind. Und man sollte auch verstehen dass auch ein seriöses Blatt das sich um Objektivität bemüht, grundsätzlich irgendwo im politischen Spektrum verortet ist, und sich diese Haltung dann auch niederschlägt, speziell in den Kolumnen.

Diese binäre Denke wo es nur schwarz und weiß gibt, also Medien sind halt "Medien" und kein bunter Strauß den man verstehen muss, und diese sind dann "vertrauenswürdig" oder "nicht vertrauenswürdig" statt auch hier differenzieren zu müssen und auch davon abzusehen wenn etwas schief geht alles in Stellvertreterhaft zu nehmen, ist halt wichtig für eine gesunde Gesellschaft.

Und diese Fähigkeiten fallen nicht vom Himmel, sondern erfordern Medienkompetenz die man eben auch schulen muss.
Dieser Test als solcher muss eben auch nicht perfekt sein, dahinter liegt das Motiv auf den Mangel an Medienkompetenz in unserer Gesellschaft, speziell vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung durch das Internet, hinzuweisen. Und das wird ja auch dann erreicht, wenn es in diesem Test valide Reibungspunkte gibt. Diese zu erkennen und verargumentieren zu können, so wie Atlan es tut, ist dann ein weiteres Zeugnis von Medienkompetenz.
Was der Test transparent macht ist dann im zweiten Link des OPs nachzulesen, und das ist schon ziemlich erschütternd was da für Zahlen genannt werden und zeigen einen gewissen Aufklärungsnotstand bei etwas was für eine Demokratie integral wichtig ist.

Eine Watsche wie du sie anführst (Klammerung von Medien und Pauschalurteil) ist schlicht und ergreifend die Form von toxischem Populismus der durch einen Mangel an Medienkompetenz und Missbrauch von Medien katalysiert wird.


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